Freibäder in der Corona-Krise - Steht das Stadtbad Hornburg vor dem Aus?

Durch die Corona-Krise ist es derzeit noch nicht klar, wann und ob die Freibadsaison in diesem Jahr stattfinden wird. Dies stellt unter anderem auch das Stadtbad Hornburg vor eine große Herausforderung.

von Julia Seidel


Symbolfoto.
Symbolfoto. | Foto: Anke Donner

Hornburg. Eigentlich sollte das Stadtbad Hornburg am 9. Mai wieder seine Türen öffnen und die Freibadsaison einläuten. Doch ob und wann dies aufgrund der vorherrschenden Corona-Krise geschehen wird, ist zurzeit noch ungewiss (regionalHeute.de berichtete). Eine Katastrophe für das Freibad, das von einem Trägerverein betrieben wird, denn einen Ausfall der Saison würde das Bad finanziell kaum überstehen. Zuschüsse vonseiten der Gemeinde gebe es nicht, wie Klaus-Werner Fricke, erster Vorsitzender des Trägervereins Stadtbad Hornburg gegenüber regionalHeute.de berichtete.


Dennoch werden im Stadtbad derzeit Vorbereitungen auf einen baldigen Start der Freibadsaison getroffen. Unter welchen Voraussetzungen? Das weiß man noch nicht. Es wird auf klare Anweisungen vom Land gewartet. "Wir hoffen immer noch auf unseren geplanten Eröffnungstermin am 9. Mai. Wir müssen natürlich jeden anderen vorgeschriebenen Termin akzeptieren", so Fricke weiter. Vorstellbar wäre für Fricke auch eine Öffnung unter bestimmten Einschränkungen, wie zum Beispiel eine Begrenzung an Badegästen und Tischen im Kioskbereich, um die Abstände besser einhalten zu können und dafür zu sorgen, dass sich die Personen weiträumiger auf dem Gelände verteilen können. Bei einem Ausfall der Saison würde das Bad nicht mehr öffnen können. Der Trägerverein müsse Insolvenz anmelden, erklärt Fricke.

Keine Zuschüsse durch die Gemeinde



Dass das Freibad, das bereits in der Vergangenheit bereits ums Überleben kämpfen musste, Zuschüsse von der Gemeinde Schladen-Werla bekommen könnte, würde so nicht funktionieren, erklärt Bürgermeister Andreas Memmert. Der Grund dafür liege im Jahr 2011. Die damalige Samtgemeinde Schladen sei damals hoch verschuldet gewesen. Um aus diesen Schulden herauszukommen wandelte sich die Samtgemeinde mit einem Zukunftsvertrag, der im November 2011 zwischen den Mitgliedsgemeinden, der Samtgemeinde Schladen, dem Landkreis Wolfenbüttel und dem Innenministerium abgeschlossen wurde, ab dem 1. November 2013 in eine Einheitsgemeinde um. Dafür bekam die neue Einheitsgemeinde 11,4 Millionen Euro Entschuldungshilfe (regionalHeute.de berichtete).

Voraussetzung dafür sei jedoch unter anderem gewesen, dass freiwillige Leistungen heruntergefahren werden müssten, so Memmert weiter. Dies habe auch eine Förderung von Sportvereinen und Freibädern eingeschlossen. Die Stadt Hornburg übergab das Stadtbad somit am 16. Mai 2012 offiziell an den Trägerverein (regionalHeute.de berichtete).

Hoffnung wird in Hilfspakete gesetzt



Bereits im Dezember rief das Stadtbad zu Spenden auf. Rund 14.000 Euro seien daraufhin für das Stadtbad eingegangen. "Mit den Spendengeldern und den Eintrittsgeldern hätten wir die Saison gut überstehen können", so Memmert weiter, der den Verein mit gegründet hatte. Hoffnung legt er derzeit in den Solidarfonds der Stadt Wolfenbüttel, denn Frank Oesterhelweg, hiesiger Landtagsabgeordneter (CDU), hatte sich in einem Schreiben an die Träger des Solidarfonds Wolfenbüttel dafür eingesetzt, angesichts der Corona-Pandemie und ihrer Folgen neben Unternehmen auch Vereine und Verbände in eine Förderung einzubeziehen (regionalHeute.de berichtete). Hierfür stünde man bereits miteinander in Kontakt und tausche sich aus. Sollte die Saison ausfallen, so müssten Gelder in Höhe von mindestens 50.000 Euro organisiert werden, schätzt Memmert.

Derzeit bleibe jedoch zunächst nichts anderes übrig, als hoffen. "Wir werden alles dafür tun, um Hilfspakete zu organisieren", so Andreas Memmert abschließend.


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