Gedenktafel für 400 Kriegsgefangene: Wer darf mitgestalten?

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In den Ratsgremien wird über die Aufstellung einer Gedenktafel debattiert. Symbolfoto: regionalHeute.de
In den Ratsgremien wird über die Aufstellung einer Gedenktafel debattiert. Symbolfoto: regionalHeute.de | Foto: Eva Sorembik

Gifhorn. Der Kulturausschuss der Stadt Gifhorn beschäftigt sich am Mittwoch mit einem Antrag der SPD-Fraktion. Diese wünscht die Errichtung einer Gedenktafel zum Gedenken an die 400 Zwangsarbeiter und Kriegsgefangenen, die im April 1945 in Gifhorn verstorben sind. Schon im Vorfeld deutet sich eine heiße Diskussion an. Nicht über die Tafel selbst, aber um die Frage, wer an der Umsetzung mitwirken darf.


Im Antrag der SPD heißt es, der Aufstellort sowie die inhaltliche Gestaltung der Gedenktafel sollen in enger Abstimmung mit dem Gifhorner "Bündnis Bunt statt Braun" erfolgen.

Daran stört sich die AfD, die einen Änderungsantrag eingereicht hat. "Auch die AfD ist für das würdevolle Gedenken an Kriegstote. Die Zusammenarbeit der Stadt sollte hier aber nur mit anerkannten eingetragenen Vereinen erfolgen und nicht mit selbsternannten obskuren Personen ohne jegliche Legitimation, die eher dem linksradikalen Spektrum zuzuordnen sind und durch ihre Veröffentlichungen in der Vergangenheit fortwährend zu Spaltung der Gesellschaft in Gifhorn beigetragen haben", kritisiert AfD-Fraktionsvorsitzender Stefan Marzischewski-Drewes in einer Pressemitteilung. Die AfD schlage daher den Gifhorner Kulturverein vor und würde sich freuen, wenn auch der Altbürgermeister Manfred Birth, der die Nachforschungen über das Schicksal der Kriegsgefangen mühevoll betrieben habe, mit bei der Gestaltung der Gedenktafel berücksichtigt würde.

Der Ausschuss für Jugend, Kultur und Soziales gibt am Mittwoch eine Beschlussempfehlung ab. Die Entscheidung fällt im Dezember im Rat der Stadt.


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