Geflüchtete ziehen in die Nordstadt - allerdings keine Ukrainer

Bürger haben die Möglichkeit, sich vorher ein Bild von der Unterkunft zu machen.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Braunschweig. In das Gebäude an der Mendelssohnstraße 8 werden ab Ende Mai Flüchtlinge einziehen. Insgesamt bietet der Wohnstandort, der bisher vom Studentenwerk OstNiedersachsen für studentisches Wohnen genutzt wurde, Platz für 100 Menschen. Das Gebäude wird daher jetzt so genutzt, wie es bei der Errichtung ursprünglich geplant war. Bürger haben am Montag, dem 30. Mai, von 17 bis 18:30 Uhr die Möglichkeit, das Gebäude zu besichtigen. Mitarbeiter der Verwaltung stehen für Fragen zur Verfügung, wie die Stadt in einer Pressemitteilung berichtet.



Der Wohnstandort ist dabei nicht für die Unterbringung von Kriegsvertriebenen aus der Ukraine vorgesehen, für die inzwischen ausreichend Unterbringungskapazitäten vorhanden seien. Vielmehr haben sich in den vergangenen Jahren in Braunschweig die Zahlen zugewiesener Flüchtlinge aus anderen Ländern kontinuierlich erhöht, sodass die Stadt weitere Kapazitäten für die Unterbringung brauchte. Neben dem diesem Wohnstandort werde derzeit eine weitere Unterbringung fertiggestellt. Es handelt sich um das Hochhaus an der Otto-von-Guericke Straße, das die Stadt zu diesem Zweck anmietet. Die Inbetriebnahme ist für den Spätsommer vorgesehen. Auch hierfür ist ein Tag der offenen Tür geplant. Das genaue Datum werde rechtzeitig bekannt gegeben.

Das bietet der Wohnstandort


Der Wohnstandort Nordstadt befindet sich im Univiertel in direkter Nachbarschaft zum TU Campus Ost und dem TU-Sportplatz. Das Gebäude ist in Massivbauweise errichtet und mit den anderen nach 2016 errichteten Wohnstandorten identisch. Es ist zweigeschossig, mit insgesamt 28 Wohneinheiten verschiedener Größe, zwei davon behindertengerecht. Außen herum befinden sich Rasenflächen. Jedem Bewohner stehen bei Vollbelegung rechnerisch eine Wohnfläche von 11 Quadratmetern sowie Anteile an der Gemeinschaftsfläche zur Verfügung.


Vor Ort werden ein Sozialarbeiter und ein Unterkunftswart in Vollzeit tätig sein. Ergänzend wird ein Sicherheitsdienst sicherstellen, dass außerhalb der Dienstzeiten der Mitarbeiter Ansprechpartner vor Ort sind. Je nach Zuweisungen des Landes Niedersachsen wird auch an diesem Standort versucht, die Bewohnerstruktur mit Paaren, Familien und allein reisenden Personen und Nationalitäten gemischt zu gestalten. Nach den bisherigen Erfahrungen an den anderen Wohnstandorten für Geflüchtete hat sich eine solche Struktur als für das Zusammenleben im Wohnstandort positiv herausgestellt.

Zuweisungszahlen steigen


Symbolbild.
Symbolbild. Foto: Über dts Nachrichtenagentur


Seit Sommer 2021 stiegen die Zuweisungszahlen wieder stetig an. Im Schnitt wurden seit dem zirka 60 Personen im Monat zugewiesen. Bisher sind der Stadt über 2.000 Personen zugewiesen worden. Aufgrund des angespannten Wohnungsmarktes sei die Fluktuation in den bisher genutzten Wohnstandorten nicht so hoch wie ursprünglich erwartet.

Auch Personen, für die Braunschweig als Kommune nicht weiter zur Unterbringung in einer Gemeinschaftsunterkunft verpflichtet wäre, da sich der Asylstatus geändert hat, fänden regelmäßig keine Wohnung außerhalb der Wohnstandorte. Zusätzlich zu den weiteren Zuweisungen der LAB sind zum Teil auch ehemals unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, die ihre stationären Jugendhilfemaßnahmen beendet haben, auf einen Platz in den Wohnstandorten angewiesen.


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