Gegen den Ärztemangel: Medizinstudium in Braunschweig gefordert

Der Marburger Bund mahnt als Lehre aus der Corona-Pandemie mehrere grundsätzliche Verbesserungen des niedersächsischen Gesundheitssystems an. Die Ausbildung von mehr Ärzten ist eine davon. ver.di unterstützt die Forderung.

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Medizin studieren an der TU? Archivbild
Medizin studieren an der TU? Archivbild | Foto: Robert Braumann

Braunschweig. Der Marburger Bund Niedersachsen mahnt grundsätzliche Verbesserungen des niedersächsischen Gesundheitssystems an. In einer Pressekonferenz am Mittwoch stellte die Ärztegewerkschaft 23 Thesen zu Lehren aus der Corona-Pandemie vor. Eine davon lautet "Wir brauchen dringend mehr Ärztinnen und Ärzte in Niedersachsen". Daraus leitet der Marburger Bund eine konkrete Forderung ab, die für den Universitätsstandort Braunschweig von großer Bedeutung wäre.


"Wir fordern die Gründung einer medizinischen Fakultät in Braunschweig", heißt es in dem Papier. Die finanziellen Mittel für den Ausbau der Infrastruktur der Universitätsmedizin in Niedersachsen seien vollumfänglich und verlässlich im Landeshaushalt zu verankern.

Zustimmung hierfür gibt es von der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di. Bezirksgeschäftsführer Sebastian Wertmüller begrüßt diesen Vorschlag und geht noch weiter. Er fordert eine Trendwende in der Gesundheitspolitik. Die Corona Pandemie habe gezeigt, dass die öffentliche Hand deutlich mehr in das Gesundheitssystem investieren müsse als bisher. "Immer wieder haben wir auf die Fehlentwicklungen hingewiesen. Der Staat hat die hoheitliche Aufgabe der Gesundheitsversorgung viel zu stark vernachlässigt und in die Hände gewinnorientierter Konzerne gegeben. Das muss sich ändern“, so Wertmüller.

Gewinn für den Klinikstandort Braunschweig


„Die Stärkung unsres Gesundheitssystems beginnt mit einer Stärkung der Ausbildung von Ärzten und Pflegepersonal. Deshalb wäre eine medizinische Fakultät ein Gewinn für den Klinikstandort Braunschweig. Langfristig könnte das ein Baustein sein um einen starken Verbund kommunaler-Kliniken in der Region zu etablieren", ergänzt ver.di-Gesundheitsexperte Jens Havemann.


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