Gesund bleiben im Urlaub: Impfungen schützen vor Infektionen


Wer ins Ausland fährt sollte seinen Impfschutz überprüfen. Symbolbild: Pixabay
Wer ins Ausland fährt sollte seinen Impfschutz überprüfen. Symbolbild: Pixabay | Foto: Pixabay

Braunschweig. Es kommt leider immer wieder vor: Urlauber starten unbeschwert in die Ferien – und kehren mit einer Infektionskrankheit zurück. "Zahlreichen Infektionen kann man durch eine Impfung vorbeugen", sagt die Leiterin des Gesundheitsamtes der Stadt Braunschweig, Dr. Brigitte Buhr-Riehm. Dies berichtet die Stadt Braunschweig in einer Pressemitteilung.


"Jeder sollte sich vor dem Start in den Urlaub, insbesondere bei einer geplanten Fernreise, vom Hausarzt oder beim Gesundheitsamt reisemedizinisch beraten lassen. Außerdem ist dies ein guter Anlass, generell den eigenen Impfschutz zu überprüfen. Habe ich alle Standardimpfungen, die die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut (RKI) empfiehlt? Benötige ich Auffrischimpfungen?"

Grundimmunisierung auffrischen lassen


Alle für Deutschland empfohlenen Impfungen seien für Fernreisen wichtig, weil Infektionserkrankungen in Asien, Afrika und Mittel-/Südamerika generell häufiger vorkommen würden. "Viele Erwachsene sind ohne Schutz gegen die lebensgefährlichen Infektionen Tetanus (Wundstarrkrampf) und Diphtherie, weil sie nicht daran denken, dass nach der sogenannten Grundimmunisierung in der Kindheit Auffrischimpfungen alle zehn Jahre notwendig sind", betont Dr. Buhr-Riehm. Jeder Erwachsene solle einmalig mit einer Auffrischimpfung von Tetanus und Diphtherie zusätzlich eine Impfung gegen Keuchhusten bekommen. Hierfür gebe es einen Kombinationsimpfstoff Tetanus-Diphtherie-Keuchhusten. Die Polioimpfung werde nur noch für Reisen in spezielle Länder benötigt.

Der Impfschutz gegen Masern sollte überprüft werden. Alle nach 1970 geborenen Erwachsenen sollten eine Masernimpfung als Kombinationsimpfung mit Mumps und Röteln erhalten, Frauen im gebärfähigen Alter zweimal geimpft werden. Kinder sollten zwei Maserimpfungen mit Beendigung des 23. Lebensmonats erhalten haben. Besonders häufig bestehe das Risiko einer Hepatitis A-Infektion, die weltweit vorkomme, verstärkt im südlichen und östlichen Mittelmeerraum einschließlich der Türkei, in einigen osteuropäischen Ländern, im Nahen Osten, Indien und Südostasien sowie in allen Gebieten Afrikas, Lateinamerikas und des Fernen Ostens. Die Krankheit werde durch verunreinigte Lebensmittel oder Getränke übertragen. "Hepatitis-A-Infektionen werden meist als lästiges Reisesouvenir aus südlicheren Gefilden eingeschleppt", berichtet Dr. Brigitte Buhr-Riehm.

"Lieber spät als gar nicht"


Die Hepatitis-A-Impfung umfasse zwei Injektionen im Abstand von mindestens sechs Monaten und könne als Last-Minute-Impfung gegeben werden. Impfschutz sei zehn Tage nach der ersten Impfung aufgebaut. Auch wenn weniger als zehn Tage Zeit vor der Abreise bleiben, könne noch mit der Impfung begonnen werden. "Für Kurzentschlossene gilt: lieber spät als gar nicht", betont die Gesundheitsamtsleiterin. Zwar sei der Impfschutz nach wenigen Tagen noch nicht voll vorhanden, könne sich aber während des Urlaubs weiter ausbilden. Bei Fernreisen sollte eine Kombinationsimpfung gegen Hepatitis A und Hepatitis B erwogen werden. Beide Erregerviren würden die Leber schädigen. Das Hepatitis-B-Virus werde, anders als das Hepatitis-A-Virus, nicht durch Lebensmittel, sondern überwiegend durch Blutkontakt oder Sexualverkehr übertragen, die Erkrankung könne aber ungleich folgenschwerer verlaufen: Sie könne übergehen in eine chronische Verlaufsform mit Leberzirrhose und im Endstadium eventuell sogar Leberkrebs. Für den Kombinationsimpfstoff und den Impfstoff gegen Hepatitis B gebe es ein Schnellimpfschema.

In etlichen Ländern gebe es eine Impfpflicht gegen Gelbfieber. Die Infektion werde durch Mücken im sogenannten "Gelbfiebergürtel" des tropischen Afrika und in sogenannten Endemiegebieten Südamerikas übertragen. Die Erkrankung könne sehr unterschiedlich verlaufen, sie könne tödlich sein. Die internationale Bescheinigung, die zum Teil bei der Einreise vorgelegt werden müsse, sei nur in speziellen Gelbfieberimpfzentren erhältlich und gilt ab dem zehnten Tag nach der Impfung. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO ist eine Auffrischimpfung nicht mehr notwendig. Dies werde aber noch nicht von allen Ländern berücksichtigt.

Vorbeugen mit Mückenschutz


Gegen Malaria gebe es weiterhin keine Impfung. Die Erkrankung werde durch Moskitostiche übertragen und könne lebensbedrohlich sein. In vielen Ländern sei eine Malariaprophylaxe mit Tabletten dringend zu empfehlen. Zusätzlich sei ausreichender Hautschutz mit Mückenschutzmittel erforderlich. Dr. Buhr-Riehm: "Informieren Sie sich, ob und welche Impfungen für Ihr Zielgebiet erforderlich sind." Das gelte zum Beispiel auch für die Vorbeugung gegen Typhus, Cholera oder Tollwut. Wer nach Süddeutschland beziehungsweise in das südliche Europa reist, sollte sich informieren, ob er in ein Risikogebiet reist und eine Impfung gegen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) benötige. Beratung und Impfungen führt jeder Hausarzt durch. Telefonische Informationen auch bei der Impfberatung des Gesundheitsamtes, Tel. 0531/470-7242.


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