Statistik zeigt: Jeder siebte Deutsche musste auf Urlaub verzichten

Mieter konnten weitaus seltener in Urlaub fahren als Wohneigentümer.

In Schweden konnten sich weitaus mehr Leute Urlaub leisten als in Kroatien. Foto: Alexander Dontscheff
In Schweden konnten sich weitaus mehr Leute Urlaub leisten als in Kroatien. Foto: Alexander Dontscheff

Hannover. Viele Menschen werden 2020 aufgrund der Corona-Krise auf ihren Urlaub verzichten müssen. Die Erhebung "Leben in Europa" ermöglicht einen Blick darauf, wie viele Menschen in Niedersachsen und innerhalb Europas grundsätzlich in der Lage sind, sich mindestens eine Woche Urlaub pro Jahr außerhalb der eigenen vier Wände zu leisten. Dazu zählt auch Urlaub bei Freundinnen und Freunden, bei Verwandten oder in eigenen Ferienunterkünften. Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen mitteilt, konnten sich 14,9 Prozent aller niedersächsischen Haushalte im Jahr 2018 keine Woche oder mehr Urlaub pro Jahr leisten.


Besonders stark betroffen waren Alleinerziehende, Alleinlebende und Haushalte mit drei oder mehr Erwachsenen ohne Kinder. So gaben mit 46,3 Prozent knapp die Hälfte aller Alleinerziehenden an, dass sie sich Ausgaben dieser Art nicht leisten könnten. Mehr als jede fünfte allein lebende Person (22,6 Prozent) verzichtete aus finanziellen Gründen auf Urlaub und von den Haushalten mit drei oder mehr Erwachsenen war rund ein Fünftel (19,8 Prozent) betroffen.

Ein deutlicher Unterschied hinsichtlich der finanziellen Möglichkeit Urlaub zu machen, zeigte sich auch zwischen Mieterinnen und Mietern auf der einen Seite und Eigentümerinnen und Eigentümern von Wohnraum auf der anderen Seite. So konnten sich nur 7,3 Prozent der Haushalte, die in Wohneigentum oder mietfrei lebten, keine Woche Urlaub leisten. Bei Haushalten, die zur Miete wohnten, waren es 27,6 Prozent - das entspricht einer Differenz von gut 20 Prozentpunkten.

Weniger Niedersachsen als im deutschen Durchschnitt konnten Urlaub machen


Mit 14,9 Prozent mussten in Niedersachsen mehr Haushalte aus finanziellen Gründen auf einen mindestens einwöchigen Urlaub verzichten als im bundesdeutschen Mittel (13,6 Prozent). Im europäischen Kontext standen die niedersächsischen Haushalte jedoch vergleichsweise gut dar. In der EU-28 gaben im Mittel 28,5 Prozent der Haushalte an, diese finanzielle Belastung nicht tragen zu können. Ähnliche Werte wie Deutschland wiesen die Niederlande (14,4 Prozent) und Finnland (13,3 Prozent) auf.

Insbesondere für norwegische, schwedische und schweizerische Haushalte stellte eine Woche Urlaub in der Regel keine starke finanzielle Belastung dar. Weniger als 10 Prozent der Haushalte in diesen Ländern gaben an, sich keinen mindestens einwöchigen Urlaub leisten zu können. Dagegen konnten mehr als 50 Prozent der Haushalte in Rumänien, Kroatien, Zypern und Griechenland sowie in den beiden EU-Beitrittskandidaten Nordmazedonien und Serbien nicht in den Urlaub fahren.


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