Zulassung erteilt: Vierter Impfstoff soll ab April geliefert werden

Der Impfstoff von Johnson & Johnson muss nur einmal geimpft werden. Das soll die Kampagne beschleunigen.

Symbolbild
Symbolbild | Foto: Rudolf Karliczek

Brüssel. Die Europäische Kommission hat am Donnerstag mit dem Vakzin von Johnson & Johnson einen vierten Impfstoff gegen COVID19 zugelassen. Basierend auf einer Bewertung der Sicherheit, Wirksamkeit und Qualität des Impfstoffs durch die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA hat die Kommission eine bedingte Zulassung für alle 27 EU-Staaten erteilt. Das berichtet die Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland in einer Pressemitteilung.


Die Kommission hatte im Oktober 2020 von dem Impfstoff von Janssen Pharmaceutica, einem Unternehmen der Pharmasparte von Johnson & Johnson, bereits Dosen für 200 Millionen Menschen gesichert. Der Impfstoff „wird uns helfen, die Impfkampagne im zweiten Quartal 2021 zu beschleunigen“, sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. „Er erfordert nur eine einzige Dosis und bringt uns unserem gemeinsamen Ziel, bis Ende des Sommers 70 Prozent der erwachsenen Bevölkerung zu impfen, einen weiteren Schritt näher.“

1,8 Milliarden Dosen zugelassener Impfstoffe


EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides ergänzte: „Unser Portfolio umfasst nun vier sichere und wirksame COVID-19-Impfstoffe, und wir setzen alles daran, damit diese Impfstoffe die Bürgerinnen und Bürgern in Europa und darüber hinaus so rasch wie möglich erreichen. Ein einmalig zu verabreichender Impfstoff ist dazu angetan, die Geschwindigkeit der Kampagne erheblich zu beschleunigen. Mit dem Markteintritt des Impfstoffs des Unternehmens Janssen haben wir nun Zugang zu insgesamt bis zu 1,8 Milliarden Dosen zugelassener Impfstoffe von unterschiedlichen Technologieplattformen. Dies ist entscheidend für die Versorgung Europas und unserer internationalen Partner mit ausreichend Impfstoffen. Wir bemühen uns weiter nach Kräften, die Impfstoffhersteller zu unterstützen und dafür zu sorgen, dass sie die vertraglich vereinbarten Dosen liefern.“

Der Impfstoff von Janssen wird Erwachsenen ab 18 Jahren in einer Einzeldosis verabreicht, um eine COVID-19-Infektion zu verhindern. Er basiert auf einem Adenovirus, einem harmlosen Virus, das die „Bauanleitung“ des Virus einschleust, welches COVID-19 verursacht. So können die körpereigenen Zellen das für das COVID-19-Virus einzigartige Protein erzeugen. Das menschliche Immunsystem erkennt, dass dieses Protein körperfremd ist und reagiert mit dem Aufbau natürlicher Abwehrkräfte gegen eine Infektion durch COVID-19. Das Adenovirus im Impfstoff kann sich nicht vermehren und löst keine Erkrankung aus.

Mitgliedstaaten können weitere 200 Millionen Dosen erwerben


Auf der Grundlage der befürwortenden Stellungnahme der EMA hat die Kommission vor Erteilung der bedingten Zulassung alle dieser Zulassung zugrunde liegenden Elemente überprüft und die Mitgliedstaaten konsultiert. Nach Erteilung der bedingten Zulassung kann Janssen ab dem zweiten Quartal 2021 beginnen, 200 Millionen Dosen seines in einer Einzeldosis zu verabreichenden Impfstoffs an die EU zu liefern. Gemäß dem Vertrag haben die Mitgliedstaaten die Möglichkeit, weitere 200 Millionen Dosen zu erwerben. Sie kommen zu den 600 Millionen Dosen des Impfstoffs von BioNTech-Pfizer, den 460 Millionen Dosen des Impfstoffs von Moderna und den 400 Millionen Dosen des Impfstoffs von AstraZeneca hinzu.


mehr News aus Gifhorn