Gifhorner Hauptpost geschlossen - Proteste mehren sich

Bürgermeister Matthias Nerlich hält die Schließung für inakzeptabel und will sich in einem Schreiben an die Post AG wenden. Auch die Gifhorner AfD kritisiert das Unternehmen.

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Die Hauptpost in Gifhorn hat zu gemacht. Archivbild
Die Hauptpost in Gifhorn hat zu gemacht. Archivbild | Foto: Alexander Dontscheff

Gifhorn. Wie angekündigt hat die Postbank ihre Filiale samt Postamt am Gifhorner Bahnhof in dieser Woche geschlossen. Als Ersatz wird die Poststelle in der Fallerslebener Straße genannt. Postbankkunden müssen für über Geldabheben hinausgehende Angelegenheiten sogar nach Braunschweig oder Wolfsburg fahren. Dagegen wächst nun der Protest. Gifhorns Bürgermeister Matthias Nerlich hält die Schließung schlichtweg für inakzeptabel. Und auch die AfD Fraktion im Rat der Stadt kritisiert die Post AG.



„Es kann nicht sein, dass es in einer Stadt mit knapp 45.000 Einwohnerinnen und Einwohnern keine Post-/Postbankfiliale mehr geben soll“, zeigt sich der Gifhorner Bürgermeister Matthias Nerlich über den kompletten Rückzug der Post AG in einer Pressemitteilung der Stadt verärgert. Auch wenn der private Dienstleister einen guten Job mache, sei die Poststelle in der Fallerslebener Straße mit ihren begrenzten Kapazitäten keine vollwertige Alternative. „Das können wir als Stadt nicht hinnehmen“, betont Nerlich.

Viele Gifhorner verärgert


Auch viele Gifhornerinnen und Gifhorner seien verärgert und machten bei der Stadt ihrem Unmut Luft, darunter auch Postbankkunden. „Sie wurden per Brief darüber informiert, bis wann die Filiale noch geöffnet sei, standen aber bereits vor Ablauf der Frist vor verschlossenen Türen“, sagt Nerlich. Bürgermeister Matthias Nerlich setzt auch auf die Unterstützung der Bundes- und Landtagsabgeordneten. Entsprechende Briefe an sie sowie an die Verantwortlichen der Deutschen Post AG seien in Vorbereitung. Nerlich: „Wir fordern ein adäquates Angebot für unsere Bürgerinnen und Bürger“.

"Gifhorn ist wieder ein Stück unattraktiver geworden"


Auch die Gifhorner AfD kritisiert die Post AG in einer Pressemitteilung. "Die Stadt Gifhorn ist nicht nur Kreisstadt, sondern im Raumentwicklungsplan des Landes auch als Mittelzentrum ausgewiesen. Seit gestern gibt es hier kein Hauptpostamt mehr und das vier Wochen vor Weihnachten. Sieht so die sozialpolitische Verantwortung des noch teilweise staatlichen Großkonzerns Deutsche Post AG aus, der dieses Jahr Milliardengewinne schreibt?", fragt Uwe von Hof, der neu für die AfD in den Stadtrat eingezogen ist. Die Behelfslösung auf der Fallerslebener Straße ohne ausreichende Parkmöglichkeiten, könne man nur als "schlechten Witz" bezeichnen und sei in keiner Weise ein adäquater Ersatz. "Hat man an die Senioren gedacht? Wohl eher nicht. Für mich ist dieses Verhalten in der Vorweihnachtszeit einfach herzlos und nicht nachzuvollziehen", so Uwe von Hof. Gifhorn sei wieder ein Stück unattraktiver geworden.


Die Postbank, die Betreiber der gesamten Filiale am Bahnhof gewesen ist, hatte die Schließung gegenüber regionalHeute.de mit finanziellen Aspekten begründet. Dabei sei nicht die Kundenfrequenz an sich entscheidend gewesen. Mit den nachgefragten Leistungen sei aber kein Geld zu verdienen gewesen und der Standort daher nicht wirtschaftlich.


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