"Die drei Schwestern" - Tipps für eine reiche Gemüseernte

Der regionalHeute.de Gartennerd erklärt, was man beim Gemüseanbau beachten sollte und gibt wieder so manch unbekannten Tipp für Hobbygärtner.

von Mario Walter


Praktische Tipps für Hobbygärtner.
Praktische Tipps für Hobbygärtner. | Foto: Mario Walter

Funktionierende Ökosysteme sind der Grundstein des Lebens und sorgen auch in unseren Gärten dafür, dass unser Gemüse gesund wachsen kann. Diesen Zusammenhang habe ich in meinem Artikel „Gemüsegarten: Hummeln anziehen und Erntemenge erhöhen“ grob angeschnitten. Gemüse in Mischkultur anzubauen hat einige Vorteile. Diese möchte ich anhand eines kleinen Beispiels näher beschreiben.


„Die drei Schwestern“


Eine durchaus verbreitete Art der Mischkultur ist das Inkabeet, das auch als „Die drei Schwestern“ bezeichnet wird. Dieses Beet besteht aus drei Gemüsepflanzen, die sich gegenseitig im Wachstum unterstützen.

Der regionalHeute.de Gartennerd Mario Walter verrät regelmäßig Tipps, Tricks und Wissenswertes rund um den heimischen Garten.
Der regionalHeute.de Gartennerd Mario Walter verrät regelmäßig Tipps, Tricks und Wissenswertes rund um den heimischen Garten. Foto: Mario Walter



Die Sortenwahl kann variieren, im Wesentlichen besteht so ein Inkabeet aber aus folgenden drei Pflanzengattungen: Bohnen, Mais und Kürbisgewächsen.


Vorziehen, Pflanzen und säen


Kürbis und Mais werden Mitte April bis Anfang Mai vorgezogen. Das Vorziehen der Pflanzen hat den großen Vorteil, dass später im Beet keine Lücken entstehen, sollte nicht die gesamte Saat aufgehen.

Nach den letzten Frösten werden die Maispflanzen in mehreren Reihen (je nach Beetgröße) eingepflanzt. Da Mais ein Windbestäuber ist, benötigt er andere Pflanzen der gleichen Sorte, um die gewünschte Ernte zu erbringen. Außerdem verringert diese Anordnung das Risiko einer Fremdbestäubung.

Die Reihen sollten einen Abstand von zirka 60 Zentimeter haben, in die Lücken kommen dann die Kürbispflanzen. Da Kürbisse viel Platz benötigen, sollten nicht zu viele Pflanzen gesetzt werden. Sobald die Maispflanzen angewachsen sind, kommen an den Fuß jeder Pflanze einige Bohnen einer Stangenbohnensorte.

Vorteile der „Drei Schwestern“


Mais braucht für ein gesundes Wachstum viel Stickstoff und Wasser. Eine dichte Blattmasse am Boden kann die Verdunstung erheblich verringern. Diesen Blätterteppich erreichen wir mit Hilfe der Kürbispflanzen, die feuchte Luft bleibt dadurch in Bodennähe. Die großen Blätter der Kürbisse haben aber auch noch weitere Vorteile: die Menge an bodennahem Co² steigt an. Diese Erhöhung des Gases wirkt sich positiv auf das Wachstum der Kultur aus.

Die Menge an Stickstoff im Boden, den Kürbis und Mais für kräftiges Wachstum benötigen, wird mit Hilfe der Bohnen erhöht. Bohnen sind Leguminosen, diese reichern den Boden mit Stickstoff an. An den Wurzeln der Bohnen sammeln sich stickstofffixierende Bakterien, mit deren Hilfe die Bohnen Stickstoff aus der Luft im Boden binden. Die Bohnen können am Mais empor ranken, wodurch eine andere Kletterhilfe nicht mehr benötigt wird.

Durch diese Mischung an Pflanzen wird jede Pflanze von der anderen unterstützt. Einer reichen Ernte steht nun nichts mehr im Wege.

Tipps zum Nachmachen
Mischkulturen können auch noch andere Vorteile haben: So soll Meerrettich, der unter Obstbäumen wächst, diese vor Krankheiten, wie Monillia an Kirschen schützen. Die Wurzel wird dazu einfach am Fuß des Stamms eingegraben und hält dadurch ihren Obstbaum fit und gesund.

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