Neujahrsempfang der FDP: Landeschef Birkner sprach zur Klimapolitik

"CO2 vermeiden durch Technik und feste Obergrenze". "In der stark emotionalisierten Debatte einen kühlen Kopf behalten".

Niedersächsischer FDP-Chef Stefan Birkner,  Bezirksvorsitzender Björn Försterling und Stefan Schmerbeck von Volkswagen (v. li.).
Niedersächsischer FDP-Chef Stefan Birkner, Bezirksvorsitzender Björn Försterling und Stefan Schmerbeck von Volkswagen (v. li.). | Foto: FDP/Max Weitemeier

Cremlingen. Der Neujahrsempfang des FDP-Bezirksverbandes stand unter dem Zeichen zweier großer Themen dieser Zeit: Klimawandel und Elektromobilität. Zu Gast waren auf Einladung des Bezirksvorsitzenden Björn Försterling der Landesvorsitzende der FDP Niedersachsen, Stefan Birkner, und Stefan Schmerbeck von der Volkswagen AG. Das teilt die FDP in einer Pressemitteilung mit.


Während Birkner über den liberalen Ansatz in der Klimapolitik sprach, erläuterte Schmerbeck den knapp 80 Anwesenden die Strategie des Wolfsburger Autobauers in Sachen Elektromobilität.

"Herausforderungen mit Vernunft und Besonnenheit angehen“


Die FDP erkenne den menschgemachten Einfluss auf das Klima an, sagte Stefan Birkner. Es gelte für die Politik aber, in der stark emotionalisierten Debatte einen kühlen Kopf zu behalten. „Wir müssen die Herausforderungen mit Vernunft und Besonnenheit angehen.“ Der Klimawandel dürfe daher nicht für gesellschaftliche Veränderungen instrumentalisiert werden. Allerdings müsse sich Deutschland bewusst sein, dass wir unseren Wohlstand maßgeblich der Industrialisierung zu verdanken hätten. „Dadurch ergibt sich eine Verantwortung auch gegenüber anderen Teilen dieser Welt.“ Auch wenn Deutschland nur gut zwei Prozent des weltweiten Kohlendioxid-Ausstoßes verursache, müsse es Vorbild sein.

Das lasse sich am besten durch zweierlei erreichen: Zum einen sei der CO2-Zertifikatehandel ein wichtiges Instrument, das ausgeweitet werden müsse. „Wie gut es wirkt, zeigen uns die kürzlich veröffentlichen Zahlen für das vergangene Jahr – die verdanken wir dem Emissionshandel“, sagte Birkner. Einen durch die Politik festgesetzten Preis für Emissionen lehnt er ab. Der Preis solle sich durch Verknappung erhöhen. Zum anderen setzten die Freidemokraten auf Innovation, auf Technologien, die aus Deutschland in andere Länder exportiert werden könnten. „Allerdings sollte die Politik solche Technologien nicht vorschreiben“, warnte er. Deren Entwicklung sei in den Händen von Ingenieuren besser aufgehoben.

Die Zukunft der Automobilindustrie


Die Seite der Ingenieure bediente an dem Abend im Event Center Cremlingen Stefan Schmerbeck von der Volkswagen AG. Er hielt einen spannenden Vortrag über die Zukunft der Automobilindustrie und die Ziele von Volkswagen. VW sehe sich selbst in der Konkurrenz zu Tesla, sagte Schmerbeck. Künftig wolle man sich vollständig auf Elektromobilität konzentrieren. Das Ziel sei es, die Emissionen im Transportsektor auf Null zu senken. Die Entscheidung für Elektroantriebe sei eine Frage der Effizienz gewesen, denn bisher sei kein alternativer Treibstoff so effizient wie Strom. Schmerbeck forderte aber auch Unterstützung von der Politik: diese müsse für eine funktionierende Ladeinfrastruktur sorgen.

Björn Försterling unterstrich, dass die FDP für „vernünftige Lösungen“ stehe. Eine davon sei der Emissionshandel. „Kein fester Preis, keine Steuer, sondern eine sofortige feste CO2-Obergrenze bringt die größten Erfolge – das hat das vergangene Jahr gezeigt.“


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