Braunschweig. Am Sonntagabend kam es zu einem Großeinsatz in der Weststadt. In einem Hochhaus in der Emsstraße war ein Feuer ausgebrochen. Rauch breitete sich im gesamten Gebäude aus, alle Bewohner mussten das Gebäude verlassen, berichtet die Feuerwehr.
Gleich mehrere Notrufe erreichten am Sonntagabend die Feuerwehr Braunschweig aus einem Hochhaus in der Emsstraße. Die Notrufe kamen aus unterschiedlichen Geschossen des Gebäudes. Alle Notrufer berichteten von beißendem Rauch in ihrer Etage. In dem Gebäude waren 234 Bewohner gemeldet.
Bewohner evakuiert
Auf Grund des Gebäudes wurden um 21:29 Uhr beide Löschzüge der Berufsfeuerwehr, ein zusätzlicher Führungsdienst (B-Dienst), mehrere Ortsfeuerwehren sowie erste Rettungsdiensteinheiten alarmiert.
Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte um 21:35 Uhr bestätigte sich die Lage. In fast allen Geschossen waren die Flure verraucht. Ein Feuer konnte jedoch nicht sofort gefunden werden. Mehrere Angriffstrupps unter Atemschutz wurden zur Suche mit Wärmebildkameras eingesetzt. Da das Brandgeschehen unklar war, wurden die Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Gebäude geführt und vom Rettungsdienst vorgesichtet.
Zur Betreuung der Bewohner und zur medizinischen Versorgung wurden zahlreiche Rettungsdiensteinheiten mit dem Stichwort MANV 25 (Massenanfall verletzter Personen) und weitere Feuerwehreinheiten alarmiert.
Alle Bewohner und Bewohnerinnen wurden in Zelten auf einem Behandlungsplatz parallel von fünf Notärzten untersucht und bei Bedarf vom Rettungsdienst versorgt. Insgesamt wurden 166 Betroffenen untersucht. Ein Bewohner musste mit Atemproblemen ins Krankenhaus transportiert werden.
Die Braunschweiger Verkehrs GmbH hatte mehrere Busse als Aufenthaltsräume zur Verfügung gestellt, in denen die Bewohnerinnen und Bewohner sich nach der rettungsdienstlichen Untersuchung aufhalten konnten.
Matratze brannte in Fahrstuhl
Der Brandherd konnte später in einer Aufzugskabine lokalisiert werden. Dort hatte eine Matratze gebrannt. Das Feuer konnte schnell gelöscht werden. Anschließend wurden die Flure mit Lüftern vom Brandrauch befreit. Durch das Feuer in der Aufzugskabine konnte sich der Rauch über den Aufzugsschacht schnell auf alle Geschosse ausbreiten.
Ab 0:20 Uhr war das Gebäude soweit rauchfrei, dass die Bewohnerinnen und Bewohner in ihre Wohnungen zurückkehren konnten. Die meisten Wohnungen waren weiterhin bewohnbar. Die Rückkehr wurde von Feuerwehrleuten und Einsatzkräften der Notfallseelsorge begleitet. Da die Aufzüge durch den Brandschaden nicht genutzt werden konnten, wurden einige mobilitätseingeschränkte Personen mit Rettungsdienstunterstützung in ihre Wohnung zurückgebracht.
Über 300 Kräfte im Einsatz
In Summe waren 205 Einsatzkräfte der Feuerwehr und 110 Einsatzkräfte des Rettungsdienstes und der Notfallseelsorge im Einsatz. Der Rettungsdienst Braunschweig wurde bei diesem Einsatz durch Rettungswagen und Notärzten aus den angrenzenden Landkreisen und Städten unterstützt.
Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
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