Grüne kämpfen gegen Betonwüsten - Schlossplatz ist erstes Ziel

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Die Übersichtskarte zeigt, wo nach Ansicht der Grünen Platz für Fahrradstellplätze und Baumgruppen wäre. Grafiken: Stadt Braunschweig
Die Übersichtskarte zeigt, wo nach Ansicht der Grünen Platz für Fahrradstellplätze und Baumgruppen wäre. Grafiken: Stadt Braunschweig

Braunschweig. Insbesondere die großen gepflasterten Plätze in der Innenstadt heizen sich an heißen Tagen stark auf und geben auch nachts noch die gespeicherte Wärme ab. Große Flächen sollten daher entsiegelt werden um eine kühlende und schattenspendende Bepflanzungen vorzunehmen. Im Besonders geeignet zur Umsetzung sei nach Ansicht der Grünen Ratsfraktion als erstes Projekt der Schlossplatz, so die Fraktion in einer Pressemitteilung. Die Grünen haben mehrere Maßnahmen für den Haushalt 2020 beantragt.


Der Klimawandel ist real und auch Braunschweig wird die Folgen des Klimawandels zu spüren bekommen.Auch das gehe aus der Stadtklimaanalyse hervor. "Je eher mit dieser Anpassung an den zu erwartenden Klimawandel begonnen wird, desto wirkungsvoller sind solche Maßnahmen, da jetzt gepflanzte Bäume erst in mehreren Jahrzehnten ihre volle schattenspendende Wirkung entfalten werden", so die Grünen in ihrer Antrangsbegründung.

Der Vorplatz des „Schlosses“ biete gerade in dem vorgeschlagenen Abschnitt ausreichend Platz, um hier ein erstes Projekt zur Klimaanpassung umzusetzen. Der Wunsch, den Schlossplatz durch Bepflanzung aufzulockernsei darüber hinaus immer wieder aus der Bevölkerung geäußert worden. Auch der Architekt und Stadtplaner Prof. Ackershabe in einer eigenen Studie zur Entwicklung und Gestaltung des „Schloss“-Umfeldes diese Idee aufgegriffen und schlägt an dieser Stelle ebenfalls ein Baumkarree vor. "Zumindest indirekt nimmt Herr Ackers dabei Bezug auf die Anregung unserer Ratsfraktion, an mehreren Stellen in der Innenstadt Pocket-Parks anzulegen", freut man sich bei den Grünen.

"Unser Anliegen, den Schlossplatz, beziehungsweise den Bereich um das ECE-Center mit weiteren Baumstandorten aufzuwerten, stieß im Grundsatz auf breite Zustimmung. Zur Umsetzung der Maßnahmen ist es nun erforderlich, im Rahmen der Haushaltsberatungen Mittel in Höhe von 104.000 Euro zur Umsetzung dieser Maßnahmen zur Verfügung zu stellen", so die Fraktion zu den Zielen ihres Antrags.

"Pocket-Parks" für die Innenstadt


"Seit einigen Jahren arbeiten wir Grünen daran, in Braunschweig sogenannte „Pocket-Parks“ zu schaffen. Es geht um kleine, attraktive Freiflächen, die das Wohn- und Büroumfeld aufwerten, indem sie zum Aufenthalt einladen", leiten die Grünen ihr Anliegen ein und fährt fort: "Zudem tragen die kleinen Grünflächen viel zum Mikroklima des Umfelds bei. Auch die Verwaltung teilt unsere Ansicht, dass diese aus fachlicher Perspektive sinnvoll sind und zur Aufwertung des Stadtraums beitragen."

Die Verwaltung hat in der Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses am 30. Oktober zwei Entwürfe für Pocket-Parks in der Innenstadt vorgestellt und die Umsetzungskosten pro Park mit 650.000 Euro angegeben. Mit diesem Antrag sollen Mittel in Höhe von 50.000 Euro für die möglichst schnelle Planung und Umsetzung zumindest eines Pocket-Parks zur Verfügung gestellt werden.

Bäckerklint oder Kannengießerstraße?


"Wir schlagen vor, dass der Planungs- und Umweltausschuss im Rahmen der Beratung dieses Antrags auch eine Entscheidung darüber trifft, ob mit diesen Mitteln der Pocket-Park am Bäckerklint oder in der Kannengießerstraße umgesetzt werden soll. Insofern wird auf eine Festlegung für einen der beiden möglichen Standorte in dem von uns vorgelegten Antrag bewusst verzichtet."




Was wird aus den Parkplätzen?


Für den Bäckerklint erklärt die Fraktion in einer Ratsvorlage zu den Pocket-Parks: "Die 25 vorhandenen und teils ineffizient verteilten Parkplätze im Bestand werden am westlichen Ende des Bäckerklint gebündelt. In der Bilanz bleibt die Anzahl der Parkplätze gleich." Anders sehe es bei der Variante in der Kannengießerstraße aus. Durch die Anlage eines Pocketparks an dieser Stelle würden abhängig vom Konzept bis zu
70 öffentliche Parkplätze entfallen. Da diese Parkplätze über Parkscheinautomaten bewirtschaftet werden, ergäben sich Mindereinnahmen von bis zu 170.000 Euro pro Jahr. Darüber hinaus können diese Parkplätze auch von Bewohnern mit entsprechendem Ausweis kostenfrei genutzt werden. Bei einer Zählung im September seien laut den Grünen rund 30 Fahrzeuge mit Bewohnerparkausweis gezählt worden. Für rund die Hälfte dieser Fahrzeuge fanden sich bei der genannten Zählung noch freie Plätze im unmittelbaren Umfeld.


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