Höherer Kita-Bedarf: Keine kurzfristige Lösung in Sicht

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Ein Anstieg des Bedarfs an Kita-Plätzen ist wahrscheinlich. Symbolfoto: Robert Braumann
Ein Anstieg des Bedarfs an Kita-Plätzen ist wahrscheinlich. Symbolfoto: Robert Braumann | Foto: regionalHeute.de

Helmstedt. Konkrete Zahlen gibt es noch nicht, aber die Stadt erwartet durch die Einführung der Beitragsfreiheit einen erhöhten räumlichen und personellen Bedarf an Kitas. Wie man dieses Problem kurzfristig lösen will, wisse man nicht. Darüber informiert die Verwaltung den Ausschuss für Jugend, Familie und Soziales in seiner Sitzung am heutigen Donnerstag.


Angesichts der angekündigten Beitragsfreiheit gehe die Verwaltung grundsätzlich von einer steigenden Nachfrage nach Kindergartenganztagsplätzen aus. Dies könne sowohl Kinder, die bisher nicht im Kindergarten waren, als auch Kinder, die bisher weniger als acht Stunden betreut wurden, betreffen.

Kindergartenneubau im Bereich Kaisergarten geplant


Um den Bedarf nach Ganztagsbetreuungsplätzen langfristig zu decken, arbeite die Verwaltung derzeit an Planungen für einen Kindergartenneubau im Bereich Kaisergarten in Helmstedt. Es solle dabei die höchstmögliche Anzahl an Krippen- und Kindergartengruppen ausgeschöpft werden, die auf dem Gelände möglich sei. Darüber hinaus werde für die städtischen Kindergärten in Büddenstedt und Offleben eine Umwandlung bestehender Kindergartenvormittagsplätze in Kindergartenganztagsplätze angestrebt. "Es bleibt jedoch festzuhalten, dass die insbesondere durch den Kita-Neubau im Bereich Kaisergarten geschaffenen Plätze keinesfalls zum angedachten Zeitpunkt der Einführung der Beitragsfreiheit verfügbar sein werden", erklärt Verwaltungsleiter Thomas Bode.

Auch derNiedersächsische Städte- und Gemeindebundhabe auf die Schwierigkeiten hingewiesen, die den Kommunen durch die kurzfristige Umsetzung der Beitragsfreiheit sowiedurch die Verschiebung der Sprachförderung in die Kindergärten und die flexible Einschulung entstehen.

Aufschub gefordert


In einer Aussage vom 24. Mai heißt es:
„Dies verursacht zusätzlichen Personal- und Raumbedarf. Dieses Personal ist unabhängig von Fragen der Finanzierung auf dem Arbeitsmarkt so nicht vorhanden und kann keinesfalls bis zum 1.August 2018 von den Kommunen eingestellt werden. Durch die überstürzte Einführung sowohl der Beitragsfreiheit, als auch der flexiblen Einschulung und dazu der Kommunalisierung der Sprachförderung besteht für die Kommunen keine Vorbereitungszeit zur Personalgewinnung oder Raumschaffung. Die kommunalen Spitzenverbände weisen ausdrücklich darauf hin, dass die kurzfristige Umsetzung in den Kindergärten zu großen Schwierigkeiten führen wird. Wir regen daher an, die Umsetzung der Beitragsfreiheit um ein Jahr zu verschieben. Damit würde das Land auch erhebliche Haushaltsmittel zur Qualitätsverbesserung in den Kindergärten zur Verfügung haben. Jedenfalls sollte die kommunale Verantwortung für die Sprachförderung um mindestens ein Jahr verschoben werden und frühestens zum Kindergartenjahr 2019/2020 wirksam werden, um eine angemessene Vorbereitung zu ermöglichen.“

Wartelisten fehlen noch


Eine Erfassung des aktuellen Bedarfs an Kindergarten-Ganztagsplätzen (unabhängig von der Einführung der Beitragsfreiheit)habe im Rahmen der Vorbereitung der Sitzung aufgrund fehlender Rückmeldung der Wartelisten durch die Kindergartenträger nicht erfolgen können.


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