Hoher Krankenstand und viele Fälle: So schlägt sich das Klinikum in der Omikronwelle

Seit Anfang des Jahres sind die 300 Betten des Krankenhauses fast durchgehend komplett ausgelastet. Verschärft wird die Situation durch viele coronabedingte Ausfälle beim Personal.

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Das Klinikum Wolfenbüttel.
Das Klinikum Wolfenbüttel. | Foto: Anke Donner

Wolfenbüttel. Das Klinikum Peine teilte am Montag in einer Pressemitteilung mit, dass man derzeit so viele Corona-Patienten wie nie zuvor behandeln müsse, was verbunden mit einem hohen Krankenstand beim Personal dazu führe, dass man planbare Eingriffe bis zum 6. April einstelle. regionalHeute.de nahm dies zum Anlass, bei den anderen Krankenhäusern in der Region nachzufragen, wie dort die Situation ist. Am Städtischen Klinikum Wolfenbüttel ist die Lage ebenfalls angespannt. Zur Absage von Behandlungen sei es aber noch nicht gekommen.



"Derzeit werden 28 Patienten auf unserer Covid-Station und zwei Patienten auf unserer Intensivstation behandelt", berichtet Geschäftsführer Axel Burghardt. Nachdem man in den vergangenen Wochen einen stetigen Anstieg an stationär aufgenommenen Covid-Patienten zu verzeichnen gehabt hatte, gingen die Zahlen seit einigen Tagen leicht zurück. Von einer generellen Entspannung könne aber ausdrücklich nicht gesprochen werden. "Noch vor knapp anderthalb Wochen hatten wir mit 40 stationär zu behandelnden Patienten einen Höchststand erreicht", so der Geschäftsführer. In den vergangenen Wochen habe die Quote der Patienten, bei denen eine Corona-Infektion als Nebenbefund festgestellt wurde, bei rund 45 Prozent gelegen.

Ausfälle in allen Bereichen


Die hohen Infektionszahlen machten auch vor unserem Personal nicht halt. In allen Bereichen habe man auch coronabedingte Ausfälle zu verzeichnen. In der Verwaltung hielten sich diese aufgrund von Homeoffice beziehungsweise der Möglichkeit der räumlichen Trennung in Grenzen. "Im medizinischen und vor allem pflegerischen Bereich sind solche Maßnahmen leider nur sehr eingeschränkt oder schlicht gar nicht realisierbar. Insgesamt haben wir bei zirka 1.000 Beschäftigten seit einigen Wochen immer 30 bis 35, die sich - wo auch immer - selbst mit dem Coronavirus angesteckt haben und wegen der damit verbundenen Quarantäne nicht am Arbeitsplatz zur Verfügung stehen", klagt Axel Burghardt.


Doch für wie wahrscheinlich hält man es am Klinikum Wolfenbüttel, dass eine Lage eintritt, in der aufgrund der Zahl der Corona-Patienten und des krankheitsbedingten Personalausfalls das Angebot des Klinikums eingeschränkt werden muss? "In den zwei Jahren der Pandemie haben wir es dennoch gemeinsam immer geschafft, für unsere Patienten da zu sein und werden alles daran setzen, dass dies auch in Zukunft so bleibt. Wir beschäftigen uns daher nicht mit Wahrscheinlichkeiten, sondern fokussieren uns umso mehr auf unsere Arbeit", teilt der Geschäftsführer mit.

Einschränkungen nicht ausgeschlossen


Dabei habe man die pandemische Situation und die dazugehörigen Entwicklungen immer im Blick und könne anhand bestehender Konzepte und eingespielter Mechanismen entsprechend reagieren, sollte es die Lage erfordern. "Allerdings können auch wir nicht ausschließen, unser Leistungsgeschehen gegebenenfalls eine Zeit lang einschränken zu müssen", räumt Burghardt ein.


Die Arbeitsbelastung sei aufgrund der hohen Zahl an Patienten mit Covid-19 und damit verbundenen personellen Ausfällen für das Team zurzeit enorm hoch. "Darüber hinaus, und das macht den weitaus größten Teil der gesamten Arbeitsbelastung aus, haben alle Abteilungen wie in jedem ersten Quartal sehr viele stationäre Patienten mit unterschiedlichsten Krankheitsbildern zu versorgen. Wir haben seit Anfang Januar 2022 fast durchgehend eine Vollauslastung unserer knapp 300 Betten zu bewältigen, was für alle Beteiligten, Mitarbeiter, Patienten und auch deren Angehörige viel Fingerspitzengefühl und gegenseitige Rücksichtnahme erfordert", stellt Axel Burghardt klar. "Wir danken unseren Patienten und ihren Familien für ihre Geduld und ihr Verständnis und unseren phantastischen Mitarbeitern für ihren empathischen Einsatz für die ihnen anvertrauten Menschen, auch und gerade in dieser anstrengenden und herausfordernden Zeit", so der Geschäftsführer abschließend.


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