Im Timmerlaher Busch soll ein neuer Waldkindergarten entstehen

Ab August könnten hier 15 Kinder eine naturnahe und bewegungsreiche Betreuung finden. Ein paar Hürden gibt es aber noch.

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In etwa in diesem Bereich des Timmerlaher Buschs könnte der Waldkindergarten entstehen.
In etwa in diesem Bereich des Timmerlaher Buschs könnte der Waldkindergarten entstehen. | Foto: Alexander Dontscheff

Braunschweig. Zum Start des neuen Kita-Jahres im August könnte es einen weiteren Waldkindergarten in Braunschweig für bis zu 15 Kinder ab drei Jahren geben. Das ist jedenfalls das Ziel des Vereins Waldkindergarten Braunschweig, der auch schon ein Areal im Timmerlaher Busch in der Nähe des Raffteichbades gefunden hat. Auf Anfrage von regionalHeute.de de erklärt der Verein die Idee hinter so einer Einrichtung, welche Auflagen erfüllt sein müssen und was es noch zu tun gibt, damit der Kindergarten wirklich im Sommer an der Start gehen kann.



"Der Wald bietet den Kindern vielfältige Bewegungsanreize und einen großzügigen Raum für fantasievolles, abwechslungsreiches, in der Regel plastikfreies Freispiel. Die Kinder erleben die Natur im Wandel der Jahreszeiten und erlernen dabei wichtige Fähigkeiten wie zur Gefahrenabschätzung in der Natur oder auch dem Umweltschutz", verdeutlichen Sabrina Brumme und Imke Schacht vom Waldkindergarten Braunschweig e.V. die Vorzüge eines Waldkindergartens. Zudem stärke die Waldluft ihr Immunsystem und die Kinder seien deutlich weniger Stress durch Lärm ausgesetzt, da die Bäume und der Waldboden den Schall schluckten und die Geräusche insgesamt auf einer großen Fläche verteilt würden.

Grundlegende Auflagen des Kitagesetzes


Doch welche gesetzlichen Vorgaben muss man erfüllen, um einen Waldkindergarten betreiben zu dürfen? "Grundsätzlich müssen für den Erhalt der Betriebserlaubnis die grundlegenden Auflagen aus dem Kitagesetz erfüllt sein, dies umfasst unter anderem den Betreuungsschlüssel", erklären Sabrina Brumme und Imke Schacht. Es dürften nur bis zu 15 Kinder von mindestens zwei pädagogischen Fachkräften betreut werden, die mindestens eine Erzieher-Ausbildung absolviert haben. Dabei lege man seitens des Vereins großen Wert auf eine bindungs- und bedürfnisorientierte Begleitung der Kinder.

Ab August könnte hier mehr Leben in den Wald kommen.
Ab August könnte hier mehr Leben in den Wald kommen. Foto: Alexander Dontscheff


Streng geregelt seien die Öffnungszeiten, so dürften maximal sechs Betreuungsstunden pro Tag nicht überschritten werden. "Im Wald benötigen wir ein Schutzraum - typischer Weise einen Bauwagen. Für die Zeiten, in denen die Kinder nicht im Wald betreut werden dürfen (zum Beispiel Sturm- oder Waldbrandwarnung), muss es eine Notunterkunft geben", verdeutlichen die beiden Vereinsvertreterinnen. Zusätzlich sei erwähnt, dass der Bauwagen eine Voraussetzung für eine Betriebserlaubnis sei. Daher hänge der Start in diesem August auch von der Verfügbarkeit von Bauwägen ab.

Förderungsantrag läuft


Der Wagen soll bei einer auf Waldkindergarten-Wägen spezialisierten Firma in Auftrag geben werden, wenn eine staatliche Förderung hierfür bewilligt wurde. Der Eigenanteil liegt bei 10 Prozent. Hierfür und für weitere Investitionen zum Gestalten des Waldplatzes werden noch Spender gesucht. Der Verein nimmt auch weitere aktive oder fördernde Mitglieder auf.

Eine Zusage gibt es dagegen schon für den Standort am Madamenweg hinter dem Kletterpark "Monkeyman". Ein sogenannter Gestattungsvertrag wurde bereits unterschrieben. "Es gab noch einen anderen Standort im Nordosten der Stadt zur Auswahl und es wurde sich mehrheitlich für den Timmerlaher Busch entschieden", berichten Sabrina Brumme und Imke Schacht. Es sei ein schöner, strukturreicher Wald, der gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist. Ein Anliegen sei es zudem gewesen, auch im Westen der Stadt ein solches Angebot zu schaffen. Hier bestehe derzeit insgesamt ein hoher Bedarf an Kitaplätzen.

Unterstützung durch die Landesforsten


"Den genauen Standort des Kindergartens im Wald haben wir zusammen mit dem Revierleiter der Landesforsten ausgesucht. Die Kriterien für die Standortauswahl waren demnach: geschlossenes Waldgebiet im Bereich der Stadt Braunschweig, gute Verkehrsanbindung / Erreichbarkeit auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Genehmigung der unteren Naturschutzbehörde sowie in diesem Fall eine tatkräftige Unterstützung durch den Flächenbesitzer (Niedersächsische Landesforsten), der auch schon Erfahrung mit Waldkindergärten auf seinen Flächen hat", so die Beiden abschließend.


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