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Kinokritik: "Men in Black International" - Seichtes Alien-Epos

Das C1 zeigt mit "Men in Black: International" den nunmehr vierten Kinofilm der Agenten in Schwarz. Kann dieser unsere Kritiker überzeugen? Foto: C1 Cinema/Video: Julia Seidel | Foto: Astor Filmtheater Braunschweig

Braunschweig. Die Men in Black zählen sicher zu einer der in den 90ern gestarteten Filmreihen, die vielen noch positiv in Erinnerung geblieben sind. In den Jahren 2002 und 2012 wurde die erfolgreiche Science-Fiction Komödie mit Will Smith durch zwei Sequels beerbt. Nun lief das erste Spin-Off zu der Reihe in den deutschen Kinos an. Unsere Kinokritiker berichten, ob die moderne Umsetzung mit seinen Vorgängern mithalten kann.

Die "Men in Black" - das sind Männer (und Frauen, wie der Film explizit anmerkt) in schwarzen Anzügen, welche die Erde vor außerirdischen Gefahren schützen. Ein International arbeitender Geheimbund mit eigenen Regeln, eigener Technologie und einem großen Auftrag. Was Tommy Lee Jones und Will Smith in den 90ern begannen, fand auch in den zwei Sequels viele Freunde. Die Reihe mit einem Spin-off zu versehen ergibt Sinn - immerhin gibt es die Agenten weltweit. Denn obwohl uns das viele Filme glauben machen möchten, werden nicht nur die USA von außerirdischen Mächten bedroht. Bei "Men in Black: International" spielen Chris Hemsworth und Tessa Thompson die frisch gebackenen Partner Agent H und Agent M, die sich direkt einer ganz besonderen Herausforderung stellen müssen.

Inhalt


Im neuen Abenteuer nehmen die "Men in Black" ihre bislang größte, globale Bedrohung in Angriff: einen mörderischen Maulwurf in den Reihen ihrer eigenen Organisation. Der legendäre Agent H (Hemsworth) und die frisch rekrutierte Agent M (Thompson) sollen ihn aufstöbern, wobei sie von Agent O (Emma Thompson, wie in Men in Black 3) und High T (Liam Neeson), dem Leiter der Londoner Außenstelle, beaufsichtigt werden. Wetten, dass die außerirdische Schurkin Riza (Rebecca Ferguson) da ihre Griffel im Spiel hat?

Trailer


https://youtu.be/QDHNHp2j9rw

Kritik


Die Actionreiche Science-Fiction Reihe begeisterte seit Ihrem Start viele Zuschauer. Die kreativen und aufwendig umgesetzten außerirdischen, der humorvolle Schlagabtausch zwischen den Charakteren in teils obskuren Dialogen und nicht zuletzt das gesamte Universum der Geheimorganisation lassen viel Raum für Stunden voller Abenteuer. Insgesamt bewerteten unsere Kinokritiker "Men in Black: International" aber eher zurückhaltend: Viele waren sich einig, dass die Story zu dünn sei und die Dialoge stellenweise doch hinter den Erwartungen zurückblieben. Die Story wird in der ersten Hälfte des Films gut aufgebaut. Im weiteren Verlauf wird das Storybuilding allerdings deutlich durch recht halbgare Dialoge, Actionsequenzen und deplatziert wirkende Romantik-Andeutungen zwischen Agent H (Chris Hemsworth) und Agent M (Emma Thompson) geschwächt. Das unterhält zwar, am Ende des Films fragt man sich dennoch, was genau man eigentlich aus dem Film mitnimmt.

Was überzeugt ist die Optik. Mit den Mitteln der Zeit werden Außerirdische Kreaturen aufwendig mit viel Liebe zum Detail, skurrilen Eigenheiten und Persönlichkeiten umgesetzt. Filmfans werden auch bei den vielfältigen Anspielungen auf andere Filme auf Ihre Kosten kommen. Als Zuschauer beschleicht einen jedoch häufig das Gefühl, dass man sich bei der weiblichen Hauptrolle nicht besonders viel Mühe gegeben hat. Der Charakter Agent M (Emma Thompson) leidet unter einem Problem, welches viele moderne Soft-Reboots betrifft: Thompson ist nicht einfach eine Frau in einer Rolle, sondern wird in Ihrer Rolle zur Frau gemacht. Die exponierte Zurschaustellung dieses Frau-seins schadet dem Charakter besonders im Zusammenspiel mit dem kernigen Agent H (Chris Hemsworth), obwohl sie in Ihrer Rolle grundsätzlich überzeugt.

Abschließend bleibt zu sagen, dass "Men in Black: International" als Science-Fiction-Actionkomödie durchaus unterhält. Nicht nur für Neueinsteiger, auch für Fans der Reihe ist der Streifen zumindest einen Blick wert. Der Unterhaltungsfaktor ist da, nur sollte man seine Erwartungen eben eher niedrig halten.

Wir vergeben 3 von 5 regionalHeute.de Punkten.

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