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Kinokritik: Onward - Keine halben Sachen - Fabelwesen in neuem Licht

Onward - Keine halben Sachen bietet alles, was einen klassischen Pixar-Film ausmacht. Am gestrigen Donnerstag lief der Streifen im Astor Filmtheater an.

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Werden die beiden Brüder ihren Vater kennenlernen? Oder müssen sie mit seinen Beinen vorlieb nehmen? | Foto: Astor / Video: Marvin König

Braunschweig. "Onward - Keine halben Sachen" heißt das neueste Abenteuer aus der Disney/Pixar-Filmschmiede. Das Astor Filmtheater zeigte den Film erstmals am gestrigen Donnerstag. Der Animationsfilm des Regie-Neulings Dan Scanlon wurde am 21. Februar im Rahmen der 70. Berlinale uraufgeführt und ist ab dem 5. März nun auch regulär im Kino zu sehen.

Inhalt


Die Brüder Ian und Barley Lightfoot leben seit dem Tod ihres Vaters allein mit ihrer Mutter in der Kleinstadt Newmushroomton. An Ians 16. Geburtstag bekommt Ian ein ungewöhnliches Geschenk, den Zauberstab ihres Vaters. Mit ihm haben sie die Möglichkeit, ihren Dad für einen Tag herbei zu zaubern. Doch das gelingt nur zu Hälfte - im wörtlichen Sinne. Die Brüder gehen mit den Beinen ihres Vaters auf eine turbulente Reise durchs ehemals magische Land, um ihn ganz herzustellen.

Trailer



Kritik


Eigentlich eine völlig absurde Idee - Man nehme Elfen, Trolle, Zentauren, Einhörner und andere Fabelwesen und stelle sich vor, dass auch sie irgendwann eine technologiebasierte Zivilisation entwickeln. Magie ist schwer beherrschbar, und ein Lichtschalter ist bequemer als ein Feuerzauber, im Auto zu fahren ist weniger anstrengend als zu fliegen, ein Finanzsystem ist einfacher als das Tauschgeschäft. Und so gerieten Wunder und Magie allmählich in Vergessenheit.

Übrig bleibt eine interessante Parallelwelt mit Feen, die Motorradgangs bilden und Pen & Paper-Rollenspielen, die auf "historischen Tatsachen" beruhen. Die beiden Elfenbrüder Ian und Barley Lightfoot könnten unterschiedlicher nicht sein. Ian ist schüchtern, zurückhaltend und eher ängstlich. Sein älterer Bruder Barley, ein Rollenspiel-besessener "Metalhead" bringt sich und seinen Bruder durch seine vorlaute Art stetig in Schwierigkeiten. Hinzu kommt die verwitwete Mutter, deren verstorbener Vater den Brüdern posthum ein Geschenk macht - einen Zauberstab. Mit diesem kamen Anweisungen, wie man den Vater für einen Tag wiederbeleben kann. Ians größter Traum. Denn er durfte seinen Vater nie kennenlernen. Der Zauber schlägt jedoch fehl und so beginnen die Brüder nur mit den herbeigezauberten Beinen ihres Vaters eine magische "Quest", wie Barley es, analog zu den Abenteuern in seinen Fantasy-Rollenspielen, nennt.

Der Film glänzt nicht nur durch seine innovative Prämisse, sondern auch durch seine individuellen und ausgefeilten Rollen. Die Charakterentwicklungen sind stetig, langatmige Durststrecken finden sich ebenso wenig wie undurchdachte Charaktere, wenn man auch das ein oder andere kleinere Handlungsloch noch hätte stopfen können. Das fällt aber angesichts der interessanten Charaktere, der stimmigen und stramm fortschreitenden Handlung und der detaillierten und vielfältigen Optik des Films kaum ins Gewicht. "Onward - Keine halben Sachen" macht Spaß und bietet noch dazu wertvolle Lektionen in Sachen Familie und Freundschaft. Was will man mehr?

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