Kurzarbeit bei MAN - Halbleitermangel könnte noch länger anhalten

Betroffene Mitarbeiter müssten mit Überstundenabbau und Kurzarbeit ausgleichen, wo Schichten ausfallen.

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Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Rudolf Karliczek

Salzgitter. Bei MAN Truck & Bus SE ist Flexibilität bei der Planung gefragt. So formuliert es das Unternehmen auf Anfrage von regionalHeute.de. Im einzelnen bedeutet es Produktionsausfälle durch einen weltweiten Mangel an Halbleitern und anderen Komponenten. An den Werken Salzgitter, Nürnberg und München fallen einzelne Schichten aus. Der Mutterkonzern Traton SE rechnet laut einer Pressemitteilung damit, dass dieser Zustand auch noch bis ins nächste Jahr anhalten wird.


"Aufgrund der anhaltenden Versorgungsengpässe werden wir uns die kommenden Monate mit dem Programm stärker an die schwankenden Gegebenheiten anpassen müssen. Dadurch kann es an den verschiedenen Produktionsstandorten zu weiteren Produktionsausfällen kommen", heißt es in einer Stellungnahme des Konzerns. Wie die weiteren Planungen aussehen und wie viele Schichten ausfallen könne man jedoch nicht sagen: "Die Produktionsplanung wird flexibel an die jeweilige Situation angepasst, sodass eine Aussage zur Anzahl betroffener Mitarbeiter nicht möglich ist." Der Schichtausfall werde durch den Abbau von Überstunden und Kurzarbeit ausgeglichen. "Kurzarbeit wurde ganz grundsätzlich für das ganze Jahr 2021 und an allen deutschen Standorten von MAN Truck & Bus SE beantragt", stellt eine Konzernsprecherin klar.

Versorgungskrise bis ins nächste Jahr


"Vor allem der Anstieg der COVID-19-Infektionszahlen in Malaysia und der anschließende Lockdown haben die Versorgung mit Halbleitern zuletzt stark erschwert. Malaysia ist für die Chipindustrie ein wichtiges Zentrum, viele Produzenten fertigen dort", berichtet der MAN-Mutterkonzern Straton SE in einer Pressemitteilung. Man versuche gegenzusteuern, "doch in den weltweiten Lieferketten mangelt es derzeit nicht nur an Halbleitern, es fehlen auch zahlreiche weitere Produkte. Darunter leidet der Absatz, insbesondere im September. Diese Situation wird voraussichtlich auch im weiteren Jahresverlauf und bis ins kommende Jahr anhalten. Wir optimieren fortlaufend unsere Prozesse, um gegenzusteuern“, sagte Matthias Gründler, Vorstandsvorsitzender der Traton Group. Man rechne daher auch mit einem niedrigeren Umsatz als erwartet. Die hohe Volatilität in der Versorgungskette erschwere jedoch eine Aussage über den restlichen Jahresverlauf und darüber hinaus.


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