Landkreis gehört zu den sichersten Gebieten Niedersachsens

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Die Gesamtzahl der Straftaten im Landkreis Gifhorn ist gesunken. In einigen Bereichen gibt es aber markante Anstiege. Symbolfoto: Anke Donner
Die Gesamtzahl der Straftaten im Landkreis Gifhorn ist gesunken. In einigen Bereichen gibt es aber markante Anstiege. Symbolfoto: Anke Donner | Foto: Anke Donner

Gifhorn. "Der Landkreis Gifhorn gehört zu den sichersten Gebieten in Niedersachsen." Das ist das Fazit der Kriminalstatistik für das Jahr 2018 der Polizeiinspektion (PI) Gifhorn. Die Fallzahlen seien zum achten Mal in Folge unter die „Neuntausender-Marke“ gefallen und befinden sich mit 6.889 Delikten auf historischem Tiefstand. Das berichtet die Polizei.


Im Jahr 2018 wurden im Landkreis Gifhorn mit 6.889 Straftaten 202 beziehungsweise 2,85 Prozent weniger Straftaten als im Vorjahr registriert. 4.420 Straftaten konnten aufgeklärt werden. Das entspricht einer Aufklärungsquote von 64,16 Prozent. Damit liegt sie 1,53 Prozent über dem Wert von 2017.

Auch die Häufigkeitszahl (HZ), die die Anzahl der registrierten Straftaten pro 100.000 Einwohner abbildet, ist zurückgegangen. Im Landkreis Gifhorn ist die HZ, nach 2016 (4285) und 2017 (4058), auf 3935 Straftaten pro 100.000 Einwohner gesunken. Das bedeutet einen Rückgang um 3,03 Prozent. Sie befindet sich auf einem absoluten Tiefstwert der letzten 13 Jahre. "Somit dient die HZ, ein Parameter für die Messbarkeit der Sicherheit der Bevölkerung, als Indikator dafür, dass der Landkreis Gifhorn zu den sichersten Regionen in Niedersachsen gehört", heißt es in der Kriminalstatistik.

200 Prozent mehr Straftaten gegen das Leben


Doch in einigen Bereichen gibt es auch einen Anstieg zu verzeichnen. So wurden in 2018 bei der PI Gifhorn im Deliktfeld Straftaten gegen das Leben neun Fälle (Vorjahrdrei Fälle) registriert. Dabei handelte es sich in vier Fällen um versuchte Totschlagsdelikte sowie in drei Fällen um fahrlässige Tötung, zwei Taten werden als Mord geführt. Alle Taten konnten aufgeklärt werden. Einige Taten stammen aus dem Jahr 2017 und wurden 2018 aufgeklärt.

Auch die Zahl der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung ist um 33 Fälle (40,74 Prozent) auf 114 gestiegen. Die Aufklärungsquote ist gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken.Im Detail liegt die Zahl derVergewaltigungen gleichbleibend bei 15, diesexuellen Belästigungen sind um 18 auf 26und der sexuelle Missbrauch vonKindern um 9 auf 33 gestiegen.

Mehr Brandstiftungen und Wohnungseinbrüche


Die Zahl der Brandstiftungen ist sogar um114,81Prozent (31 Fälle) auf58 gestiegen.Der Wohnungseinbruchsdiebstahl stieg um 160 Fälle (81,22Prozent) auf 357. Die Einbrüche in gewerbliche Objekte gingen dagegen um53,70 Prozent (116 Fälle) auf 100 zurück.

Auch beim Betrug (Rückgang um 24,44Prozent auf 782 Fälle)und der Computerkriminalität (-64,29Prozent) gab es beispielsweise stark rückläufige Zahlen. Insgesamt könne aufgrund der sinkenden Fallzahlen konstatiert werden, dass über die Jahre andauernde und ständig optimierte präventive und repressive Konzepte sowie gezielte Schwerpunktsetzungen der Polizei offensichtlich ihre Wirkung entfaltet haben, so das Fazit der Polizei. Solche sicherheitsrelevanten Schwerpunkte, die vermehrte polizeiliche Aktivitäten erforderten, unterlägen jedoch aufgrund der sich verändernden Kriminalitätslage sowie personell begrenzter Ressourcen temporär und deliktspezifisch einem steten Wandel, worauf die Polizei Gifhorn entsprechend reagiere.

Im Einzelfall Prioritäten setzen


Die Aufklärungsquotesei auf dem zweit höchsten Niveau der letzten 19 Jahre und liege erneut über der des Landes Niedersachsen und der der Polizeidirektion Braunschweig. Insgesamt blicke die Polizeiinspektion Gifhorn zufrieden auf ein Jahr erfolgreich geleisteter Arbeit zurück, verhehle aber nicht, dass die Aufgaben immer vielfältiger und teilweise komplexer werden, so dass im Einzelfall Prioritäten gesetzt werden müssen.


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