Landkreis Gifhorn für das Projekt LIVE ausgewählt

Im Fokus des Projektes LIVE steht vor allem die Teilhabe und Partizipation von Menschen mit geistiger Beeinträchtigung

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Symbolfoto | Foto: Pixabay

Gifhorn. Nach der Wahl zum „Host-Town“ für die Special Olympic World Games 2023 in Berlin, wurde der Landkreis Gifhorn nun auch für das Projekt LIVE ausgewählt. „LIVE“ steht dabei für Lokal, Inklusiv, Vereine und Engagement. Dies berichtet die Kreisverwaltung am Dienstag.


Lokal – steht für Kommunen, die mitmachen und für Ansprechpersonen vor Ort. Inklusiv – steht für Menschen mit Behinderung, die geschult werden und in den Kommunen aktiv mitarbeiten können. Vereine – steht für den Sport. Engagement beziehungsweise vereintes Engagement - steht für mehr inklusive Angebote, die die Gesellschaft darauf aufmerksam machen, dass alle zusammengehören.

Im Fokus des Projektes LIVE steht vor allem die Teilhabe und Partizipation von Menschen mit geistiger Beeinträchtigung. Diese soll durch die Ausbildung von zwei Teilhabeberatenden (pro ausgewählter Kommune) gefördert werden, die dann als Expertinnen und Experten in eigener Sache die Interessen von Menschen mit geistiger Beeinträchtigung vertreten. Der Fokus liegt hierbei auf dem Sport und die Inklusion über den Sport – darüber hinaus können die Teilhabeberatenden aber natürlich auch in anderen Bereichen wertvolle Perspektiven einbringen. Ziel ist es, dass nicht mehr über die Belange von Menschen mit geistiger Beeinträchtigung entschieden wird, sondern mit ihnen.

Gifhorn als Modell-Kommune


„Wir freuen uns sehr, nach der Nominierung als ‚Host Town‘ für die Weltspiele nun auch als eine Kommune in der Modellregion Niedersachsen für das Projekt LIVE ausgewählt worden zu sein“, kommentiert Landrat Tobias Heilmann. „Sowohl das Host Town-Program im Rahmen der World Games 2023 als auch das Projekt LIVE kommen zum verstärkten Leben der Inklusion vor Ort wie gerufen. Die verbindende Kraft des Sports soll für eine Verbesserung der Zugangs- und Wahlmöglichkeiten zur Teilhabe an Sportangeboten und dadurch am gesellschaftlichen Leben für Menschen mit Behinderung genutzt werden.“

Die im Projektverlauf initiierten und entstandenen inklusiven Strukturen sollen auch nach Ende des Projektes bestehen bleiben, sodass Grundlage der Bewerbung als Kommune eine nachhaltige inklusive Projektidee ist. Für den Landkreis Gifhorn ist dies das inklusive Sportfest „all inklusive – unser Sportfest im Landkreis Gifhorn“, welches jährlich an unterschiedlichen Orten im Landkreis stattfindet – am 18. Juni 2022 wird die Stadt Wittingen hier Gastgeberin sein. Ziel des Sportfestes ist es, Menschen mit (und ohne) Beeinträchtigung mit Sportarten – die im Kreis angeboten werden – in Verbindung zu bringen und damit eine Integration in den organisierten Sport zu vereinfachen. Als Gegenstück ist in Planung, Übungsleitende in Kooperation mit den Einrichtungen der Behindertenhilfe auszubilden, um Hemmschwellen abzubauen und die Aufnahme von Menschen mit Beeinträchtigung im organisierten Sport auf Vereinsseite zu stärken.


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