Lehrermangel und Unterrichtsausfälle: "Der Schulnotstand ist längst da"

Der Bildungspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Björn Försterling, warnt vor einer weiteren Verschärfung der Situation an deutschen Schulen.

Björn Försterling, FDP-Landtagsabgeordneter für Wolfenbüttel.
Björn Försterling, FDP-Landtagsabgeordneter für Wolfenbüttel. | Foto: FDP

Wolfenbüttel / Hannover. Der bildungspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Björn Försterling, kritisiert die fehlenden erfolge der Landesregierung bei der Verbesserung der Situation an den Schulen: "Wir müssen dieses Thema leider immer wieder aufrufen, weil die Situation nicht wirklich besser wird. Obwohl Minister Tonne zu Beginn des Schuljahres eine Unterrichtsversorgung von mindestens 99,8 Prozent prognostiziert hat, musste er nun einräumen, dass er hinter den eigenen Erwartungen zurückgeblieben ist", der Landtagsabgeordnete veröffentlichte hierzu eine Pressemitteilung.


Der Schulnotstand ist längst da



Aktuell liege die Unterrichtsversorgung landesweit lediglich bei 99,6 Prozent. Da zur Kompensation von Krankheit, Fortbildungen oder auch Klassenfahrten mindestens 103 Prozent nötig seien, fielen also nach wie vor Woche für Woche tausende Unterrichtsstunden aus.

In Niedersachsen droht nicht nur ein Schulnotstand, er ist längst da."

- Björn Försterling, FDP-Landtagsabgeordneter



Entgegen seiner Ankündigungen habe Kultusminister Tonne die Situation bisher kaum verbessert. „An mehr als 400 niedersächsischen Schulen wurden zu diesem Schuljahr nachweislich keine Stellen ausgeschrieben, obwohl Lehrkräfte fehlen. Es gibt also nicht einmal Bemühungen, den Bedarf wirklich zu decken“, erklärt Försterling weiter.

Situation wird sich weiter verschärfen



Die Situation werde sich zum kommenden Schuljahr nochmals massiv verschärfen, da dann der erste dreizehnte Jahrgang an den Gymnasien starte und einen Zusatzbedarf von weiteren 1250 Vollzeitlehrereinheiten auslöse. „Das wird dazu führen, dass die Lehrkräfte der Gymnasien, die bisher an andere Schulformen abgeordnet wurden, wieder an ihre eigentlichen Schulen zurückgeholt werden.

Die ohnehin unterdurchschnittlich gut versorgten Haupt-, Real- und Oberschulen hätten dann noch weniger Lehrkräfte zur Verfügung. "Ihre Schulpolitik vernachlässigt die ohnehin schon schwächeren Schülerinnen und Schüler. Wo ist das gerecht? Wo eröffnen Sie diesen jungen Menschen Zukunftschancen?“, fragt Försterling. Er forderte den Kultusminister auf, alle Schulen, die Bedarf hätten, auch ausschreiben zu lassen sowie die Altersermäßigung für Lehrkräfte wieder einzuführen, um die hohe Zahl von Vorruheständlern zu senken.


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