Leserbrief: "Eine Gedenkstätte für 'German Mut'?"


Jürgen Kumlehn kritisiert den JVA-Besuch der FDP Landtagsabgeordneten, der unter dem Motto "German Mut" stand. Symbolfoto: Anke Donner
Jürgen Kumlehn kritisiert den JVA-Besuch der FDP Landtagsabgeordneten, der unter dem Motto "German Mut" stand. Symbolfoto: Anke Donner | Foto: Anke Donner



Wolfenbüttel. Die FDP-Landtagsabgeordneten Björn Försterling und Dr. Marco Genthe haben kürzlich die JVA Wolfenbüttel besucht (RegionalWolfenbüttel.de berichtete). Der Besuch fand im Rahmen der diesjährigen Sommertour der Abgeordneten statt, die unter dem Motto „German Mut“ steht. Die Redaktion erreichte ein Leserbrief von Jürgen Kumlehn in Bezug auf diesen Besuch und das Motto, unter dem er stand. Der Leserbrief soll an dieser Stelle unkommentiert und ungekürzt veröffenticht werden.



Eine Gedenkstätte für "German Mut"?
Die FDP besucht die JVA-Gedenkstätte Wolfenbüttel, um auf der Grundlage ihres peinlichen Parteislogans „German Mut“ zu zeigen, dass man Herausforderungen meistern kann, wenn man sie nur anpackt. Heißt das, die z.B. belgischen Widerstandskämpfer gegen den Nazi-Terror in ihrem Land haben mit „German Mut“ die deutschen Besatzer bekämpft?
Wie wenig Kenntnisse über die mörderische Geschichte der „Dritten Reiches“ muss man besitzen, um mit dem politischen Slogan einer Partei, die glaubt, damit wieder mehr als fünf Prozent Wählerstimmen erreichen zu können, Opfer des Nationalsozialismus zu missbrauchen? Wie wenig haben die FDP-Politiker die Bedeutung der Gedenkstätte verstanden, wenn der „rechtspolitische Sprecher“ der FDP-Fraktion den Widerstand gegen die Nazidiktatur mit dem törichten FDP-Spruch vereinnahmt und sagt, das sei die höchste Form von „German Mut“ gewesen? Fazit: Gedenken an europäische Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus in peinliche Parteiensprache einzubinden, grenzt das auch an FDP-Mut“, auch wenn man sie dadurch beleidigt?




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