Mehr als nur Gastro: Die DRK KaufBar im Portrait

"Ich verstehe die Kaufbar nicht nur als Gastronomiebetrieb, sondern als Projekt mit mehreren Themen, wie zum Beispiel Migrationsberatung", sagt Heike Blümel, Leiterin der DRK-KaufBar.

von und Axel Otto


Die DRK KaufBar.
Die DRK KaufBar. | Foto: Axel Otto

Braunschweig. Viele kennen die DRK KaufBar im östlichen Ringgebiet in Braunschweig als Veranstaltungsort oder als einfaches Café, doch die KaufBar hat eine weitere Funktion: In ihr wird auch Gebrauchtwarenhandel betrieben und das für wohltätige Zwecke.



Im kleinen Laden an der Ecke zur Georg-Westermann-Allee kann jeder Sachspenden abgegeben, die von der DRK KaufBar für kleines Geld verkauft werden. "Das kann alles Mögliche sein, wie Kleidung, Spielzeuge oder DVDs", wie Claudia Markgraf im Gespräch mit regionalHeute.de verrät. Markgraf arbeitet seit fast neun Jahren fest im Laden und das in einem Team, in dem neben Studenten auch Menschen vertreten sind, die sich zurzeit in vom Jobcenter angeordneten Wiedereingliederungsmaßnahmen befinden.


Das Interesse an Gebrauchtwaren sei groß, so groß, dass sich manchmal Schlangen vor den Geschäftsräumen bildeten. Hier merke man ein Umdenken bei den Leuten, die mittlerweile nicht alles neu kaufen möchten: "Wir haben hier gute Gebrauchtwaren, die fast schon neuwertig sind. Gerade Kindersachen sind teuer. Das kriegt man aber bei uns für wenig Geld“, sagt Markgraf über die angebotene Ware. Das Angebot helfe zwar eher Menschen mit geringem Einkommen, aber aus jeder Gesellschaftsschicht seien Kunden anzutreffen. Menschen, die vom Jobcenter abhängig sind, bekämen zudem Prozente auf ihre Einkäufe.

"Nicht nur ein Gastronomiebetrieb"


Heike Blümel, Leiterin der DRK KaufBar.
Heike Blümel, Leiterin der DRK KaufBar. Foto: Privat/Axel Otto


"Ich verstehe die Kaufbar nicht nur als Gastronomiebetrieb, sondern als Projekt mit mehreren Themen, wie zum Beispiel Migrationsberatung, Integration oder auch die Eingliederung in den Arbeitsmarkt", sagt Heike Blümel, Leiterin der DRK-KaufBar. Viele der dortigen Mitarbeiter machen das auf Minijobbasis oder als Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt. Der Fokus liege hier unter anderem im Bereich der Flüchtlingshilfe.



Eine Idee, die sehr gerne angenommen werde, sei der "KaufBarbon": Hier können Gäste eine "leise Spende" abgeben, in dem sie Gutscheine für eine Mahlzeit, ein Getränk oder ein Kleidungsstück abgeben. Dieser Bon kommt dann an eine Pinnwand, wodurch sich Bedürftige auch dort etwas leisten könnten und der Spender dabei unerkannt bliebe. Einmal im Monat findet in den Räumlichkeiten der KaufBar zudem eine Kleidertauschparty statt, bei der man mit seinen Kleidungsstücken einen "Tauschdeal" machen könne. "Viele erfreuen sich daran, dass ihre Sachen anderen noch so gut stehen", so Blümel weiter.


Der Tag diene indes nicht nur dem Tausch von Kleidung, sondern auch von Ideen und Gedanken. So nehme die Umweltorganisation Greenpeace dort auch teil, um über Projekte zu informieren. "Ich möchte auch nicht missionarisch über Nachhaltigkeit predigen, sondern eher Fragen beantworten, wenn welche da sind. Diese Themen ergeben sich einfach", hält Blümel abschließend fest.


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