Mehr Aufenthaltsqualität für die Innenstadt: Muss der Lieferverkehr weichen?

Es wird unter anderem über den Einsatz von Lastenrädern nachgedacht. Bewohner müssen ihre Pakete eventuell an Packstationen abholen.

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Shopping in der Innenstadt. Autos sind da fehl am Platz. Symbolbild: regionalHeute.de
Shopping in der Innenstadt. Autos sind da fehl am Platz. Symbolbild: regionalHeute.de | Foto: Alexander Panknin

Braunschweig. Bereits im Februar kündigte die Stadt Braunschweig an, mit einer branchenübergreifenden Studie den Waren- und Logistikverkehr in der Innenstadt analysieren zu wollen, um die City-Logistik zu verbessern (regionalHeute.de berichtete). Konkret geht es darum, Wirtschafts- und Logistikverkehre besser zu steuern, wie zum Beispiel das Aufkommen von LKW, die in der Fußgängerzone be- und entladen werden. Heißt das in letzter Konsequenz, dass der Lieferverkehr aus der Innenstadt verschwinden soll?


"Unser Ziel besteht in der Sicherung der Attraktivität und Aufenthaltsqualität der Braunschweiger Innenstadt, das nützt allen Anliegern", erklärt Wirtschaftsdezernent Gerold Leppa auf Anfrage. Für die City sei ein Zuwachs der Waren- und Lieferlogistik mit einer Zunahme des Sendungsaufkommens und damit der Verkehre zu erwarten. Dem wolle man entgegensteuern.

Bis Ende des Jahres soll ein Konzept vorliegen


Noch befinde man sich aber am Anfang des Prozesses. Zunächst werde das Wirtschafts- und Verkehrsberatungsbüro KE-CONSULT eine Studie zum Status Quo des Waren- und Logistikverkehrs in der Braunschweiger Innenstadt und zu Best-Practice-Lösungen erstellen. Daraus werde die Verwaltung später ein Konzept ableiten, das auch verkehrliche Aspekte umfassen könne. Das Konzept werde voraussichtlich Ende des Jahres vorliegen. Im Anschluss erhalten dann der Rat und seine Ausschüsse das Ergebnis der Untersuchung.

Doch bereits jetzt nennt Leppa einige denkbare Einzelmaßnahmen, um den Verkehr in der Innenstadt zu verringern. So könnten zum Beispiel Mikro-Depots oder Container aufgestellt werden, von denen aus die Weiterverteilung der Sendungen beispielsweise mit Lastenrädern oder ähnlichem erfolge. Weitere Optionen wären das Ausweisen von bestimmten Lieferzonen, das Aufheben von Parkverboten für Lieferwagen oder die Installation von Packstationen in der Innenstadt, an denen die innerstädtischen Anwohnerinnen und Anwohner ihre Paketsendungen abholen könnten.

Geeignete Lösungen für alle Akteure gesucht


Doch der Wirtschaftsdezernent betont auch, dass weder Unternehmen noch Branchen benachteiligt werden sollen. Vielmehr sei geplant, gemeinsam mit allen beteiligten Akteurinnen und Akteuren geeignete Lösungen für die Belieferung der Innenstadtanlieger zu entwickeln. Denn neben der Attraktivität spiele auch die Funktionalität der Innenstadt eine wichtige Rolle. Die dort ansässigen Unternehmen benötigten eine zuverlässige Warenbelieferung, um ihren Betrieb aufrechterhalten zu können. "Hierfür bedarf es eines Logistikkonzepts, das die Bedarfe aller Anspruchsgruppen in Einklang bringt", so Leppa.


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