Nach Fahndung im Netz: Paketfahrer verzichtet auf Anzeige

Der Mann wurde via Foto auf Facebook gesucht.

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Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Alexander Panknin

Wolfenbüttel. Knapp an einer Strafanzeige vorbei geschrammt sind Facebook-User, die vor einigen Wochen eigenständig eine "Fahndung" nach einem vermeintlichen Kindesentführer ausgerufen haben. Wie Polizeisprecher Frank Oppermann gegenüber regionalHeute.de erklärt, sei eine solche Hatz im Netz nicht nur strafbar, sondern könne für den Beschuldigten auch weitreichende Konsequenzen haben.



Mit einem Foto wurde in den sozialen Medien nach einem Mann, beziehungsweise einem Fahrzeug gesucht. Er wurde beschuldigt, Kinder vor einer Schule angesprochen und zum Mitkommen aufgefordert zu haben. Sogar von versuchter Kindesentführung war die Rede. Kurz nachdem die Bilder im Netz aufgetaucht waren, meldete sich der Mann bei der Polizei. Er ist Auslieferungsfahrer für ein Logistikunternehmen und ging lediglich seiner Arbeit nach. Doch die Anschuldigungen und die nicht gestattete Verbreitung seiner Daten im Netz wollte der Mann zunächst nicht hinnehmen. Er kündigte rechtliche Konsequenzen an. "Nach einem intensiven Gespräch mit dem Transporterfahrer wird dieser keine Anzeige erstatten", so Oppermann, der noch einmal auf die rechtlichen Folgen aufmerksam macht, die eine Verbreitung persönlicher Daten fremder Personen nach sich zieht. "Ich appelliere wirklich eindringlich an die Menschen, keine Facebook-Nachrichten, Fotos oder ähnliches einfach so ungeprüft zu teilen. Man darf nicht ohne Zustimmung einfach Menschen fotografieren."


Was die aktuellen Fälle in Remlingen und Sickte angeht, gibt es keine neuen Erkenntnisse, sagt Oppermann. Es habe zwar noch einmal einen Hinweis auf ein Fahrzeug gegeben, aber auch diese Ermittlungen blieben ergebnislos.


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