Nach Strafantrag von Bürgermeister: AfD-Politiker verteidigt seine Aussagen

Am 17. Juli hatte Bürgermeister Thomas Pink Strafantrag wegen Verleumdung gegen AfD-Ratsherren Manfred Wolfrum gestellt. Dieser stellt klar: "An meiner Meinung zu meinem Empfinden in dieser Sache gibt es nichts zu ändern."

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AfD-Ratsherr Manfred Wolfrum. (Archivbild)
AfD-Ratsherr Manfred Wolfrum. (Archivbild) | Foto: Alexander Panknin

Wolfenbüttel. Am 17. Juli stellte Bürgermeister Thomas Pink Strafantrag wegen Verleumdung gegen den AfD-Ratsherren Manfred Wolfrum (regionalHeute.de berichtete), nachdem dieser ihm im Hinblick auf den Brand in der Flüchtlingsunterkunft Okeraue "Erleichterung" unterstellt habe. Im Vordergrund hätte für den Bürgermeister vor allem die Tilgung des Sachschadens durch die Versicherung gestanden. Gegenüber regionalHeute.de verteidigt Wolfrum seine Aussagen und kritisiert den Ton der Debatte um die Brandstiftung eines dort zu der Zeit wohnhaften Somaliers, die er "in akute Lebensgefahr" gebracht habe.


"Es ist nichts Neues, dass Herr Pink wie immer mit seinen bekannten Worthülsen aufwartet, nämlich dass er seit Jahren jeglichem Rassismus, Radikalismus und Fremdenfeindlichkeit, allgemein und insbesondere durch die AfD entgegentritt – 'und das auch noch sogar mit Nachdruck!'", meint Wolfrum. Was Rassismus, Extremismus und Fremdenfeindlichkeit mit Pinks Anschuldigung zu tun hätten, erschließe sich dem AfD-Politiker nicht. "Außerdem ist hierzu festzustellen, dass er sich damit wenig oder gar nicht von den Positionen der AfD abhebt, schon gar nicht von der regionalen AfD in Kreisverband Wolfenbüttel."

"Keine Worte der Verurteilung dieser Untat"


"Mit dem Brandanschlag wurde in übelster Weise das Gastrecht durch einen wie auch immer mit einem Aufenthaltstitel untergebrachten 'Geflüchteten' missbraucht. Er hat sich nicht an der Alarmierung und Rettung seiner Mitbewohner beteiligt, die er in akute Lebensgefahr brachte, sondern 'draußen seelenruhig eine Zigarette geraucht' (Braunschweiger Zeitung vom 17. Februar 2021) und zugesehen. Vor Gericht keinerlei Anzeichen von Mitleid, Einsicht oder Reue. Ebenso, wie ich seine drei-jährige Gefängnisstrafe für diese Untat als sehr milde einstufe, habe ich – entgegen sonstigem andernorts reflexartig zur Schau vorgetragenem antirassistischem und antifremdenfeindlichen Gebaren – hier keine Worte der Verurteilung dieser Untat und auch keine des Mitgefühls mit den verletzten Mitbewohnern, Rettern und Helfern sowie den plötzlich obdachlos gewordenen Menschen registriert", moniert Wolfrum. Das gelte aus seiner Sicht auch für den Kreistag und die Kreisverwaltung samt Landrätin.

"An meiner Meinung zu meinem Empfinden in dieser Sache gibt es nichts zu ändern."

- Manfred Wolfrum, AfD-Ratsfraktion



"Das eigentliche Tatmotiv, nämlich die Trennung von seiner Frau und seinem Kind und deren möglicherweise berechtigte und nötige Abschirmung gegen Übergriffe von ihm wurden kaum oder gar nicht thematisiert. Meine Anfragen zum Hintergrund eines größeren Polizeieinsatzes in der Anlage Okeraue am Vortag der Brandstiftung und dessen möglichen Zusammenhanges damit, wurden lapidar abgefertigt." Abschließend erklärt der AfD-Politiker: "An meiner Meinung zu meinem Empfinden in dieser Sache gibt es nichts zu ändern."


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