Neue Blitzer: Einnahmen mehr als verzehnfacht

Über 20.000 Tempo-Sünder wurden im zweiten Halbjahr 2021 geblitzt.

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Die Semistation hat deutlich mehr Verstöße erfasst als gedacht. Symbolbild
Die Semistation hat deutlich mehr Verstöße erfasst als gedacht. Symbolbild | Foto: regionalHeute.de

Braunschweig. Im vergangenen Jahr wurde die kommunale Geschwindigkeitsüberwachung in Braunschweig erheblich ausgeweitet. So wurden drei fest installierte Blitzerstationen in der Wolfenbütteler und Gifhorner Straße sowie ein variabel einsetzbarer Blitzeranhänger in Betrieb genommen. In einer Mitteilung außerhalb von Sitzungen hat die Verwaltung nun die Ratsgremien über die Ergebnisse des zweiten Halbjahres 2021 informiert. Demnach haben sich die Einnahmen mehr als verzehnfacht.



Insgesamt 664.866,83 Euro hat die Stadt in den sechs Monaten eingenommen. Zuvor waren es binnen eines halben Jahres zirka 65.000 Euro. Dabei blieben die Einnahmen noch hinter den Prognosen zurück, die von 779.500 Euro ausgegangen sind. Dabei hatte man mit 21.790 Temposündern gerechnet, letztlich waren es 20.411. Der mit 7.817 Fällen größte Teil fällt auf die drei stationären Blitzersäulen (prognostiziert 8.092). Nur knapp dahinter liegt die Semistation (Blitzeranhänger) mit 7.004 Verstößen. Hier war man nur von 2.698 ausgegangen. Deutlich weniger Fälle wurden durch die mobile Geschwindigkeitsüberwachung mit Messfahrzeugen erwischt. Statt der angenommenen 11.000, waren es 5.590.

332 Messstellen


Für die mobile Überwachung mit den zwei Messfahrzeugen gebe es aktuell 332 einvernehmlich mit der Polizei festgelegte Messstellen im Stadtgebiet, heißt es in der Mitteilung. Hiervon befänden sich 282 im Tempo 30-Bereich und 50 im Tempo 50-Bereich. Diese würden turnusmäßig kontrolliert und die Überwachungsrhythmen in Abhängigkeit von den Messergebnissen jeweils angepasst. Vorrangig führten die Messfahrzeuge die Geschwindigkeitskontrollen im Tempo 30-Bereich vor sensiblen Einrichtungen wie Kitas und Schulen, an Unfallbrennpunkten und sonstigen Gefahrenstellen durch.

Die Zahl der im Berichtszeitraum durchgeführten Messungen entspreche in etwa der im Konzept prognostizierten Größenordnung. Die tatsächliche Zahl der geahndeten Verstöße liege aber deutlich unter der Prognose. 5.241 der geahndeten Verstöße lagen im Verwarnbereich und 349 im Bußgeldbereich. Es zeige sich also, dass die tatsächlichen Verstöße an neuralgischen Punkten nicht in dem Umfang vorhanden seien, wie im Konzept angenommen. Das Geschwindigkeitsverhalten in diesen Bereichen sei also besser als erwartet, so die Stadt.

31 Prozent mehr Verstöße an der Gifhorner Straße


Die drei Messsäulen an den festgelegten Überwachungsstandorten wurden nacheinander aufgebaut und im Juni 2021 sukzessiv in Betrieb genommen. Begonnen wurde mit dem Messbetrieb in der Gifhorner Straße wechselweise in beiden Fahrtrichtungen. Hier wurden im Berichtszeitraum insgesamt 1.406 geahndete Verstöße angezeigt; prognostiziert für sechs Monate waren 1.072. Damit wurden gegenüber der Prognose etwa 31 Prozent mehr Verstöße angezeigt, wobei gegen Ende des Berichtszeitraumes der einkalkulierte Gewöhnungseffekt eingetreten sei und die ahndungsfähigen Verstöße insgesamt rückläufig seien.

An der Wolfenbütteler Straße blieben die insgesamt 6.411 geahndeten Verstöße des 2. Halbjahres 2021 dagegen um fast ein Viertel hinter der Prognose von 8.320 Verstößen zurück und sind zudem auch hier wegen des Gewöhnungseffekts von rückläufiger Tendenz. Ursächlich für die niedrigeren Zahlen seien aus Sicht der Verwaltung die Arbeiten im Zusammenhang mit dem Brückenneubau am Autobahnkreuz Braunschweig-Süd.

Einsatz des Blitzeranhängers


Die Semistation befindet sich seit April 2021 im Messbetrieb. Die Messpunkte für die Abstellorte würden einvernehmlich mit der Polizei an Unfallbrenn- und Gefahrenpunkten festgelegt. Zunächst habe die Verwaltung dieses Gerät an Standorten eingesetzt, die im Rahmen der stationären Geschwindigkeitsüberwachung untersucht wurden, aber zugunsten anderer Standorte nicht in die engere Wahl kamen. Danach konnte ein Einsatz bislang in der Berliner Straße, Münchenstraße, Hansestraße, Güldenstraße, Theodor-Heuss-Straße, Helmstedter Straße und Celler Heerstraße im Ortsteil Watenbüttel im Tempo 50-Bereich erfolgen. Im weiteren Verlauf wurde das Gerät vor sensiblen Einrichtungen wie Kitas, Schulen und Seniorenheimen sowie an Schulwegen im Rahmen der Schulwegsicherheit an geeigneter Stelle eingesetzt.

Im 2. Halbjahr 2021 konnten bei den Einsätzen der Semistation insgesamt 7.004 Verstöße zur Anzeige gebracht werden; hiervon lagen 6.339 im Verwarn- und 665 im Bußgeldbereich. Mit Abstand die meisten geahndeten Verstöße gab es beim Einsatz in der Rudolfstraße in Fahrtrichtung Rudolfplatz im Tempo 30-Bereich (1.303 geahndete Verstöße bei insgesamt 17.836 gemessenen Fahrzeugen).


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