Neues Metallgittertor für den jüdischen Friedhof


Die Projektbeteiligten freuen sich über das neue Metallgittertor, das auch in geschlossenem Zustand freien Blick auf den jüdischen Friedhof ermöglicht. Foto: Stadt Goslar
Die Projektbeteiligten freuen sich über das neue Metallgittertor, das auch in geschlossenem Zustand freien Blick auf den jüdischen Friedhof ermöglicht. Foto: Stadt Goslar | Foto: Stadt Goslar

Goslar. Lange Zeit war der jüdische Friedhof an der Kornstraße Ecke Glockengießer Straße hinter dicken Mauern verborgen. Jetzt ist er für die Öffentlichkeit sichtbar. Das alte massive Holztor wurde am heutigen Donnerstag durch ein Metallgittertor ersetzt, das den Blick auf den Friedhof freigibt. Das berichtet die Stadt Goslar in einer Pressemeldung.


Der Landesverband der jüdischen Gemeinden von Niedersachsen und die Stadt Goslar hatten bereits im August 2017 mittels regelmäßiger Öffnungszeiten den jüdischen Friedhof für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zahlreiche Menschen nutzten sonntags bis freitags die Gelegenheit zu einem Besuch. Das Metallgittertor ermöglicht nun auch außerhalb der Öffnungszeiten einen Einblick auf das Gelände. Gefertigt wurde das Tor von den Lehrwerkstätten der Deutsche Angestellten-Akademie (DAA) in Oker, ehemals Bildungswerk Niedersächsischer Volkshochschulen GmbH.

Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk, Erster Stadtrat Burkhard Siebert, Michael Fürst, Vorsitzender des Landesverbandes der jüdischen Gemeinden von Niedersachsen, sowie sein Kollege Bodo Gideon Riethmüller, Referent für Friedhofsangelegenheiten, haben das neue Tor nun offiziell der Öffentlichkeit übergeben. Auch Christina Alberti-Mikhael, örtliche Leiterin des DAA-Weiterbildungszentrums in Goslar, Sebastian Mehring stellvertretend für die Umschüler der Werkstatt sowie Werkstattleiter Uwe Borchers wollten sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, das von ihnen gefertigte Tor an Ort und Stelle zu sehen – genauso wie Dr. Christine Bauer von der städtischen Denkmalschutzbehörde und Christoph Gutmann, Fachdienstleiter Kultur.

Symbolik wieder sichtbar


Michael Fürst zeigte sich begeistert vom neuen Tor: „Das ist nicht nur für die Stadt schön, das ist auch für die Besucher schön.“ Zum Schutz der historischen Mauer solle der Efeu noch gestutzt werden, erklärte Bodo Gideon Müller sehr zur Freude von Denkmalpflegerin Dr. Christine Bauer. Die freute sich außerdem, dass im Metallgitter die jüdische Symbolik wieder sichtbar ist.

„Vielen Menschen war gar nicht klar, dass hier ein jüdischer Friedhof existiert, dass jüdisches Leben zur Geschichte Goslars gehört“, sagte Dr. Oliver Junk. Das blickdurchlässige Tor lade jetzt dazu ein, in den Friedhof hineinzuschauen und sich mit seiner Geschichte zu befassen. Möglich machen das künftig Infotafeln. Sie sollen nicht nur am Zugang zum Friedhof angebracht werden, sondern – analog zu den bereits installierten Tafeln entlang der Wallanlagen – an vielen weiteren bedeutenden historischen Stätten und Baudenkmalen im Goslarer Welterbe, wie Dr. Christine Bauer und Christoph Gutmann ankündigten.


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