Nominiert für den Seraph Literaturpreis: Laura Kier schreibt über eine Seuche

Am morgigen Freitag wird der Literaturpreis Seraph verliehen. Auch Laura Kier, Autorin aus Lehre, ist nominiert. Ihr Roman handelt von einer Seuche.

von Julia Seidel


Laura Kier ist mit ihrem Roman "Myalig" nominiert.
Laura Kier ist mit ihrem Roman "Myalig" nominiert. | Foto: Julia Seidel

Helmstedt. Am morgigen Freitag wird der Literaturpreis Seraph verliehen. Aufgrund des Coronavirus werden die Gewinner statt auf der Leipziger Buchmesse, wie ursprünglich geplant, in einem Live-Stream bekannt gegeben. Auch die 34-jährige Autorin Laura Kier aus Lehre ist mit ihrem im September 2019 veröffentlichten Roman "Myalig - Gestohlene Leben" in der Kategorie "Bester Independent-Titel" des renommierten Literaturpreises für Phantastik nominiert. Zwei weitere Titel sind auf der Shortlist.


Ab 17:30 Uhr wird es noch einmal spannend für Laura Kier. Dann werden die Gewinner des Literaturpreises im Live-Stream auf der Plattform twitch.com verliehen.

Schon seit Kindertagen erzählt Kier leidenschaftlich gerne Geschichten. Ihr erstes "Buch" hat sie in der fünften Klasse geschrieben. Damals wurden die Seiten kopiert und an Familie und Freunde zu Weihnachten verschenkt. Über die Jahre hinweg schrieb sie immer wieder. Zu Abizeiten begann sie sich mit Schreibtheorie auseinanderzusetzen, was sie seither ausgebaut hat. In einer Schreibgruppe, die seit 2013 besteht, tauscht sie sich regelmäßig mit anderen Autoren über ihre Werke aus. "Es bringt mir nichts im stillen Kämmerchen zu schreiben. Wenn niemand meinen Text auseinanderrupft, mir Kritik gibt, dann bringt mich das nicht weiter und ich kann mich nicht verbessern", so Kier. Sie selbst ist an dem Chronic Fatigue Syndrome (CFS) erkrankt. Dabei handelt es sich um eine schwere neuroimmunologische Erkrankung. Dies stellt auch die Basis der Krankheit im Roman dar. "Außer, dass CFS nicht tödlich ist und auch nicht ansteckend ist, habe ich die Symptome weitestgehend übernommen und überspitzt dargestellt", so Kier.

Parallelen zur Corona-Pandemie


Studiert hat sie Biologie. Dieses Wissen lässt sie auch immer wieder in ihre Geschichten einfließen. So auch bei "Myalig". Der Roman handelt von einer Seuche, die seit Jahren unzählige Leben fordert. Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, fängt die Regierung an gezielt Menschen zu töten. So werden ganze Dörfer ausgelöscht. Auch die Hauptfigur wird beinahe Opfer der "Säuberungen". Mit dieser Thematik ist ihr Roman so aktuell wie nie. "Als ich das Buch veröffentlicht habe, war vom Coronavirus noch keine Rede", lacht Kier. Ob es ihr Glück für die Preisverleihung bringt, kann sie nicht sagen. "Ich hoffe nicht, dass durch den Coronavirus die gleiche Situation wie in meinem Buch eintritt und die Regierung anfängt gezielt Leute zu töten", lacht Kier. Dass die Leipziger Buchmesse abgesagt wurde, könne sie jedoch verstehen.

Neugierig geworden? Hier gibt es "Myalig - Gestohlene Leben".


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