Nordfriedhof: Neue Möglichkeit für Waldbestattung kommt

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Eine Bestattung unter Bäumen liegt im Trend. Symbolfoto: pixabay
Eine Bestattung unter Bäumen liegt im Trend. Symbolfoto: pixabay | Foto: pixabay

Wolfsburg. Der Rat der Stadt hatte vor zwei Jahren die Verwaltung beauftragt, die Einrichtung eines weiteren städtischen Friedhofes als Waldbestattungsanlage vorzubereiten. Nun wurde eine Fläche östlich des Nordfriedhofs ausgewählt. Das teilt die Verwaltung im Rahmen der Sitzung des Planungs- und Bauausschusses am heutigen Donnerstag mit.


Zuvor seien in enger Abstimmung mit der Stadtforst anhand der Kriterien „Zugänglichkeit, Baumbestand, verkehrliche Erschließung und Nähe zur Wohnbebauung“ mehrere Standorte in städtischen Waldflächen und im gesamten Stadtgebiet geprüft worden.

Für die Herrichtung dieser Waldfläche als Waldbestattungsanlage seien zunächst folgende vorbereitende Maßnahmen erforderlich:

  • Aufräumen der Waldfläche

  • Erschließung der Waldfläche über begehbare Wege

  • Herstellung eines Unterstandes für Trauerfeiern

  • Herstellung einer geringen Zahl von Sitzangeboten


Kosten von bis zu 100.000 Euro entstehen


Nach einer groben Kostenschätzung der Stadtforst würden für die Gesamtmaßnahme Kosten von bis zu 100.000 Euro entstehen. Finanzmittel stünden hierfür nicht gesondert zur Verfügung. Eine Deckung erfolge durch vorhandene Finanzmittel.
Verwaltungsintern werde derzeit geklärt, wie eine Finanzierung erfolgen könne, ohne den allgemeinen Gebührenhaushalt damit zu belasten.

Weiterhin sind, unabhängig von der Zahl der Bestattungen, noch Kosten zu berücksichtigen für Einmessung der Bäumeinklusive Aufnahme in das Friedhofsprogramm in Höhe von einmaligzirka 13.500Euro, jährliche Unterhaltung der Waldfläche durch die Stadtforst in Höhe von 10.000Euround jährliche Personalkosten für mindestens 0,5 Mitarbeiter für erhöhte Aufwendungen für Führungen und Beisetzungen im Bestattungswald in Höhe von 30.000Euro.

Neue Satzung wird erarbeitet


Die Verwaltungsei zur Zeit dabei, eine Friedhofssatzung und Friedhofsgebührensatzung für den Bestattungswald vorzubereiten. Angeboten werden sollen der Erwerb von Einzel- und Paargrabstätten an Gemeinschaftsbäumen, der Erwerb aller Grabstätten an einem Baum als Familien- oder Freundesbaum und der Erwerb von Einzel- und Paargrabstätten ohne direkten Bezug zum Baum als Waldgrabstätte. Je Baum seien bis zuacht Grabstätten möglich, die Waldgrabstätten würden auf Flächen ohne geeignete Einzelbäume angelegt.

Auf dem Wald- und dem Nordfriedhof werden heute bereits Bestattungen unter Bäumen und auch naturnahe Bestattungen in der Nähe und auch unter Bäumen angeboten. Trotzdem scheint ein Bedarf an Waldbestattungen zu bestehen. Der tatsächliche Bedarf lasse sich allerdings nicht quantifizieren. Die Verwaltungsei der Auffassung, dass ein Bestattungswald in Wolfsburg als weiterer städtischer Friedhof diesen Bedarf zumindest teilweise abdecken sollte. Dieses zusätzliche städtische Angebot könne dazu führen, dass die genannten städtischen Angebote entsprechend weniger angenommen würden.

Schon Ende des Jahres soll es losgehen


DerEntwurf der Friedhofssatzung und die Gebührenkalkulation soll im Herbst zur Beratung vorliegen. Im nächsten Schritt beabsichtigt die Verwaltung die Stadtforsten mit dem Aufräumen des Geländes zu Kosten von bis zu 30.000Euro zu beauftragen. Vorbehaltlich der entsprechenden politischen Beschlüsse soll der Bestattungswald bis Ende des Jahres 2018 in Betrieb gehen.


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