Schulranzen können Rückenschäden verursachen - Worauf Eltern achten sollten

Mit dem Beginn des neuen Schuljahres sind Eltern mit der Frage konfrontiert, welcher Schulranzen wohl der Beste ist - Hierbei komme es aber auf mehr als

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(Symbolbild) | Foto: Max Förster

Region. Mit dem Ende der niedersächsischen Sommerferien beginnt Ende des Monats auch für viele kleine ABC-Schützen in der Region der Schulalltag. Der wichtigste Begleiter auf dem Weg zur Schule und meist der ganze Stolz der Erstklässler ist ihr Schulranzen oder ein Rucksack, mit dem sich Bücher, Hefte und das Pausenbrot ordentlich transportieren lassen. Viele Kinder schleppen jedoch täglich schlechtsitzende oder zu schwere Ranzen. Tom Frischalowski, Leitender Arzt der Unfallchirurgie an der Helios Klinik Wittingen, erklärt in einer Pressemitteilung, worauf Eltern bei der Wahl des Schulranzens achten sollten.


„Oft wird das Gewicht des Ranzens für Rückenprobleme bei Schulkindern verantwortlich gemacht“, weiß der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie. „Dass Haltungsschäden durch einen zu schweren Ranzen entstehen, ist bislang nicht bewiesen. Viele Kinder bewegen sich heute schlicht viel zu wenig. Deshalb ist ihre Bauch- und Rückenmuskulatur zu schwach und nicht ausreichend trainiert.“ Stundenlanges Sitzen in für den Rücken ungünstigen Positionen – erst in der Schule, am Nachmittag bei den Hausaufgaben und danach vor dem Fernseher, dem Tablet oder dem PC – tue das Übrige.

"Hauptsache, sie bewegen sich"


„Bei Kindern ist das Knochengerüst noch nicht voll entwickelt. Deshalb können bei ihnen zu langes Sitzen und einseitige Belastungen leicht zu Fehlhaltungen führen“, sagt Tom Frischalowski. Nach der Schule und an den Wochenenden sollten Kinder Sport treiben oder draußen spielen, um ihre Muskulatur zu kräftigen. „Ob Schülerinnen und Schüler regelmäßig im Verein trainieren oder auf dem Spielplatz toben, ist völlig egal. Hauptsache sie bewegen sich“, so der Experte.

Maximal 15 Prozent des Körpergewichtes


Für das Gepäck der Mädchen und Jungen gilt: Der gepackte Schulranzen sollte nicht mehr als zehn bis maximal 15 Prozent des Körpergewichtes des Kindes betragen. Tom Frischalowski: „Der kindliche Rücken wird am wenigsten belastet, wenn der Ranzen eng anliegt, mit den Schultern abschließt und die Riemen nicht von den Schultern rutschen.“ Auch wenn es ihnen Erwachsene oft vormachen, sollten Schülerinnen und Schüler ihren Ranzen nie einseitig tragen. Gepolsterte und verstellbare Riemen sorgen dafür, dass der Ranzen mit dem Kind mitwachsen kann. Zu lange Gurte verlagern das Gewicht hingegen zu weit nach unten und ziehen den Rücken der Kinder ins Hohlkreuz.

Eltern sollten darauf achten, dass ihre Kinder den Schulranzen jeden Abend neu packen, damit sie am nächsten Tag nur Bücher mit sich herumtragen müssen, die sie für den Unterricht auch wirklich brauchen. Idealerweise können schwere Bücher sogar direkt in der Schule deponiert werden. „Schwere Bücher sollten körpernah direkt am Rücken liegen, während leichte Hefte in die vorderen Fächer nach außen gehören. Zwischenfächer verhindern, dass Bücher bei schnellem Laufen im Schulranzen hin- und herfliegen“, so der Chefarzt.


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