Probleme mit Müll und Ratten in der Weststadt

Als einen Grund für überfüllte Müllstationen wurden die sogenannten "Müllschleusen" ausgemacht. Stadt und ALBA haben vor allem auf Aufklärungsarbeit gesetzt.

von


Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: pixabay

Braunschweig. Laut CDU im Stadtbezirksrat klagen die Bewohner in der Weststadt schon seit Jahren über überfüllte Mülltonnen, die zum Besuch von Ratten führten. Oftmals seien auch schon Ratten in den Wohnungen gesichtet worden. Von der Verwaltung wollte man nun wissen, welche Möglichkeiten die Stadt habe, in dieser Sache vorzugehen. Aus einer Mitteilung außerhalb von Sitzungen geht nun hervor, dass die Müllproblematik vor allem durch Fehlverhalten der Bürger verursacht werde. Den Ratten sollen jetzt aber Schädlingsbekämpfer auf den Pelz rücken.



Die niedersächsische "Rattenverordnung" besage, dass der Eigentümer oder Besitzer eines betroffenen Grundstückes verantwortlich und Zuständigkeit für diese Problematik sei, heißt es in der Mitteilung. Die in der Weststadt vertretenden Baugesellschaften und -genossenschaften (Wiederaufbau, BBG, Nibelungen und LEG) hätten deshalb zwei Schädlingsbekämpfungsunternehmen beauftragt, die in Kürze ihre Arbeit aufnehmen würden. Die Verwaltung wolle die weitere Entwicklung intensiv verfolgen.

Jahrelange Aufklärungsarbeit


Doch die Ratten seien eher ein Symptom eines anderen Problems: die häufig über- und falsch befüllten Müllstationen. Hier habe die Stadt beziehungsweise ALBA versucht Aufklärungsarbeit insbesondere in Bezug auf die Bio-Abfallentsorgung zu leisten. Seit 2016 seien verschiedene Maßnahmen durchgeführt worden. Dazu gehörten Presseartikel, diverse Termine mit der Wohnungswirtschaft des Stadtbezirks, verstärkte Qualitätskontrollen, Teilnahme an der Aktion "Bio-Deutschland" in Kooperation mit dem NABU und Rewe (Beratung in den zwei Märkten) und die Durchführung eines Themenjahres mit vielen Aufklärungs- und Hinweisaktionen, inklusive einer Broschüre in acht verschiedenen Sprachen.

Das Problem verschärft hätten die sogenannten "Müllschleusen". Nahezu alle größeren Wohnanlagen in der Weststadt würden von sogenannten "Abfallmanagern" im Auftrag der Eigentümer betreut. In vielen Fällen sei nach Vertragsbeginn das Restabfallvolumen reduziert und die Restabfallbehältnisse in den genannten Schleusen untergestellt worden. Diese können nur mit einem Chip des Mieters geöffnet werden. Das habe dazu geführt, dass bevorzugt die "offenen" Wertstoff- oder Biobehältnisse für die Müllentsorgung genutzt werden. Demzufolge seien die Müllbehältnisse durch Fremdbefüllungen überfüllt, der Abfall liege auf der Erde vor den Behältnissen und Schleusen.

Bio- und Wertstoffbehälter eingezogen


Vor dem Abfuhrtag werde der Platz vom "Abfallmanager" gereinigt. Solange Mieter sich in Bezug auf die Abfallentsorgung trotz intensiver Aufklärung nicht korrekt verhielten, werde das Problem jedoch weiterhin bestehen bleiben. An mehreren Standorten seien bereits die Bio- und Wertstoffbehälter eingezogen und das Behältervolumen für die Restabfallentsorgung erhöht worden. Die Eigentümer und die Verwaltung seien in einem intensiven Austausch mit der ALBA, um die Situation insbesondere mit Blick auf die Schleusenthematik dauerhaft und nachhaltig zu verbessern. Weitere Möglichkeiten, die Eigentümer zu Maßnahmen in Bezug auf die Abfallentsorgung zu verpflichten, sieht die Verwaltung nicht.


mehr News aus der Region


Themen zu diesem Artikel


Supermarkt CDU Abfall Rewe