Region. Jetzt Ende Juni geht die Rhabarber-Saison zu Ende. Wer jetzt nicht noch mit Rhabarber kocht, ist selbst schuld. Zu gebrauchen ist das saure Gemüse für Süßspeisen, eignet sich aber ebenso zu Herzhaftem.
Der Rhabarber ist zurzeit das Gemüse der Wahl. Wenn man ihn im Garten stehen hat, dann kommt auch der kreativste Koch kaum dagegen an. Dabei ist die frische Säure dieser ursprünglich aus dem Himalaja stammenden Spezialität der erste Frühlingsgruß auf dem Teller, zumeist als Kompott. Die roten Stangen traten ihren Siegeszug über Russland an, wo sie bereits im 16. Jahrhundert angebaut wurden, über Frankreich und England kam er nach Mitteleuropa, bis er schließlich 1848 in Deutschland heimisch wurde. In den USA wird Rhabarber übrigens als Obst angesehen – was eigentlich viel passiger zu sein scheint. Wie auch immer. Er steht in vielen Gärten und jetzt ist die Zeit, wo man als Nicht-Gartenbesitzer ein Tütchen vom Nachbarn bekommt, weil dem allmählich die Ideen ausgehen, was damit anzufangen ist.
Rhabarber zum Nachtisch
Als Nachtisch ist der Rhabarber natürlich der Klassiker. Die geschälten und in Stücke geschnittenen Stangen werden kurz mit kochendem Wasser überbrüht und nach ein paar Minuten abgegossen, um den stumpfen Geschmack auf der Zunge zu wegzubekommen. Dann wird das Ganze ohne Wasserzugabe, wahlweise mit Birnen oder Bananen und Zucker ein paar Minuten gekocht – allein oder mit weißem Joghurt oder Pudding genossen. Rhabarber verträgt eine ordentliche Portion Zucker. Wer Kalorien vermeiden will, kann zum Beispiel einen Teil des Dickmachers durch Stevia ersetzen. Das muss man einfach ausprobieren.
Rhabarber zum Spargel
Aber auch zu Herzhaften ist der Rhabarber zu gebrauchen. Zum Beispiel zum Spargel. Eine Rhabarber-Rotweinsoße ist einmal die ultimative Variante zur immergleichen Hollandaise. Dazu tut man den in dünne Scheiben geschnittenen Rhabarber in ein viertel Liter Rotwein, einem achtel Liter Wasser und drei Esslöffel Johhannisbeergelee und lässt ihn zwei Minuten garen. Die Soße wird noch gebunden und mit Salz, Pfeffer und einer Prise Zucker abgeschmeckt. Dazu reicht man Kartoffeln und Schinken und hat in Nullkommanichts einen echten Hingucker auf dem Teller. Also, wenn der Kollege oder Nachbar mit einer Rhabarbertüte kommt: Nur mutig und am besten gleich nach Nachschub fragen. Es ist zur Zeit genug davon da.
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