Schüler drückten nicht nur die Schulbank

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Zum zweiten Mal wurde am Gymnasium im Schloss ein Wiederbelebungs-Marathon durchgeführt. Fotos: Anke Donner
Zum zweiten Mal wurde am Gymnasium im Schloss ein Wiederbelebungs-Marathon durchgeführt. Fotos: Anke Donner | Foto: Anke Donner

Wolfenbüttel. Derzeit läuft bundesweit die Woche der Wiederbelebung. Und auch an Wolfenbüttels Schulen finden in dieser Woche zahlreiche Aktionen zum Thema Wiederbelebung und Herzdruckmassage statt. Im Gymnasium im Schloss wurde fünf Stunden am Stück wiederbelebt.


So auch im Gymnasium im Schloss, dort fand heute bereits zum zweiten Mal ein Wiederbelebungsmarathon statt, an dem sich rund 400 Schülerinnen und Schüler beteiligten. Ziel der Aktion war, die Schüler schon so früh wie  nur möglich zu sensibilisieren. "Wir möchten die Wiederbelebung so gut es geht in die Bevölkerung bringen. Es wird im Notfall noch immer viel zu wenig wiederbelebt. Dabei ist es enorm wichtig, den Blutkreislauf aufrecht zu halten, denn schon nach drei Minuten kann das menschliche Gehirn Schaden nehmen. Nach rund zehn Minuten kann es schon zu spät sein und dem Menschen ist nicht mehr zu helfen", erklärt Carsten Bohlens, Notarzt im Städtischen Klinikum, der die ärztliche Begleitung an diesem Tag übernahm. In den skandinavischen Ländern würde die Wiederbelebungsrate bei rund 80 Prozent liegen, in Deutschland nur zwischen 20 und 30 Prozent, erklärt Bohlens. Deshalb wird in Wolfenbüttel seit vier Jahren in der Woche der Wiederbelebung aktiv daraufhin gearbeitet, Menschen zu motivieren, eine Herzdruckmassage vorzunehmen. So sollen Hemmungen und Ängste abgebaut werden. "Oft trauen sich die Menschen nicht, aktiv zu werden. Viele scheuen sich vor der Mund-zu-Mund-Beatmung und tun dann lieber nichts", so Jörn Giffhorn, Lehrer am Gymnasium im Schloss. "Es ist besser, nur zu drücken, als gar nicht zu handeln", ergänzt Bohlens.


Mit "Highway to Hell" zurück ins Leben


Im Gymnasium im Schloss hat man deshalb darauf verzichtet eine Mund-zu-Mund-Beatmung zu machen. Die Schüler mussten den Dummy jedoch unterbrochen massieren. Keine Sekunde sollte die Puppe ohne Druckmassage verbringen. Das bedeutete, dass die rund 400 Schüler abwechselnd drücken mussten. Am Ende des Wiederbelebungs-Marathon hatte jeder Schüler etwa eine Minute das Herz der Puppe massiert und dafür gesorgt, dass der Blutkreislauf in Gang bleibt. Um den Schülern das Dauerdrücken zu erleichtern, wurden verschiedene Musiktitel abgespielt, die bestens zum Rhythmus der Herzmassage passen. "Im Internet gibt es eine ganze Liste mit Musiktitel, die hier passen würden", erklärt Bohlens. Im Gymnasium im Schloss hatte man sich für "Highway to Hell" von ACDC entschieden. Passen würde übrigens auch der Bee-Gees-Hit „Stayin Alive“.  Doch bevor die Schüler Hand anlegen konnten, wurden sie mit einem Kurzfilm und der fachlichen Anleitung von Notarzt Carsten Bohlens eingewiesen. Unterstütz wird die Aktionswoche von zahlreichen Partnern wie der ASB und die DLRG.

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Rund 400 Schüler sorgten dafür, dass das Herz der Puppe nicht aufhörte zu schlagen. Foto: Anke Donner


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