Selbstverteidigung bei den Kids der Feuerwehr Wolfenbüttel

Sifu Lothar Kniebel sprach im Selbstverteidigungsseminar mit den Kindern unter anderem über Selbstbehauptung und Respekt. Dies werde immer wichtiger.

Sifu Lothar Kniebel zeigte den Kindern, wie man sich verteidigen kann.
Sifu Lothar Kniebel zeigte den Kindern, wie man sich verteidigen kann. | Foto: Martial Arts Group e.V. Wolfenbüttel

Wolfenbüttel. In einem Selbstverteidigungsseminar begeisterte Sifu Lothar Kniebel von der Martial Arts Group e.V. Wolfenbüttel kürzlich Kinder, Eltern und Ausbilder der Kinderfeuerwehr Wolfenbüttel auf besondere Art und Weise. Dies teilt die Martial Arts Group e.V. Wolfenbüttel mit.


„Sifu Lothar Kniebel und die MAG e.V. helfen unseren Feuerwehrleuten der Wehr Wolfenbüttel in unnachahmlicher Weise, auch unsere Anfrage, ob wir auf ein Seminar mit unserer Kinderfeuerwehr hoffen dürfen, wurde vom Vorstand der MAG sofort bestätigt, und zwar wie immer kostenlos. Hier wird für unsere Wehr mit einer Selbstverständlichkeit ein Zeichen gesetzt, das für uns in Sachen Selbstverteidigung beeindruckend ist!“ schildert der Feuerwehrmann Christian Lüdecke.

Vertrauen muss man sich erarbeiten


Der Respekt vor dem großen breiten Mann mit Bart sei deutlich zu spüren gewesen, doch schon nach wenigen Minuten sei das Eis gebrochen und die Kinder der Kinderfeuerwehr hätten förmlich an den Lippen des Wing Chun Lehrers der MAG e.V. gehangen. Dabei sei es um alltägliche Dinge, aber auch um explizite Probleme in der Arbeit der Feuerwehr gegangen. „Vertrauen müssen wir uns erarbeiten. In meiner Jugend war das Grüßen eines Erwachsen mit Blickkontakt von meinem Elternhaus erwünscht. Im Nachhinein gesehen hat es uns selbstbewusster gemacht und uns ein Stück weit auch Respekt gelehrt. Aber wie sieht in der heutigen Zeit aus? Grüßen und Respekt, größtenteils Fehlanzeige. Plötzlich stellen sich Berührungsängste ein und stehen im Vordergrund. Waren die Alten Verhaltensweisen wirklich so falsch?“ bemerkt Sifu Lothar Kniebel ernst.

Im Seminar habe man diese Probleme klar erkennen können. Ein Blickkontakt oder ein „Entschuldigung Sie sind mir zu nah!“ seien in der heutigen Zeit eine scheinbar unüberwindliche Hürde. Deshalb gehöre Stimme und Haltung zu schulen mittlerweile in jedes Selbstverteidigungskonzept. Selbstbehauptung scheine Kindern immer schwerer zu fallen. Rund zwei Stunden habe der Kampfkünstler Lothar Kniebel mit den rund 20 kleinen Feuerwehrkindern gearbeitet. Szenarien aus dem Alltag, auf dem Schulhof und Schulweg wurden in diesem Training erörtert. Aber auch Anatomie, was ist Angst? Wie ersteht Angst? Wurde den Kindern altersgerecht nah gebracht.

„Wir haben von unseren Männern viel Gutes über Lothar Kniebel gehört, Ihn live zu erleben ist doch noch etwas anderes. Er spricht die Sprache der Kinder und hat uns Ausbildern, Eltern und natürlich den Kids ein perfektes Seminar geschenkt", kommentiert Jessica Dube von der Kinderfeuerwehr beeindruckt.

Gehört Selbstverteidigung in die Feuerwehrausbildung?


Immer wieder sehe man Berichte in denen Feuerwehrleute während der Ausübung Ihrer Arbeit angegriffen beziehungsweise attackiert wehren. Im Social Network gebe es mittlerweile ganze Foren und Seiten, die sich mit diesem Thema beschäftigen. Aber ist solch ein Schritt wirklich notwendig? „Es wird viel diskutiert und über dieses Thema geredet. Reden allein ändert allerdings nicht wirklich etwas. Seit Jahren wird zum Beispiel darüber geredet, das Menschen an einem Unfallort vorbeifahren ohne zu helfen. Woran liegt das? Meiner Meinung nach daran, dass die Menschen nicht nachhaltig ausgebildet sind. Würden wir, als Beispiel, alle zwei Jahre mit dem TÜV in Sachen Erste Hilfe einen Nachweis vorlegen müssen, würde sich sicherlich etwas ändern. Bei der Problematik in der Feuerwehr Selbstverteidigung ist es ähnlich. Deshalb ist die Einstellung der Wehr Wolfenbüttel, meines Erachtens, vorbildlich, hier wird nicht abgewartet, sondern gehandelt, weil Bedarf vorliegt. Ob Selbstverteidigung fester Bestandteil in der Ausbildung/Weiterbildung sein sollte, können wir von der MAG e.V. sicher nicht beurteilen. Das ist ein Thema für eine höhere Ebene. Fakt ist für uns, wenn wir gebraucht werden, sind wir da, so wie auch unsere Feuerwehr für uns da ist", schließt Sifu Lothar Kniebel von der MAG e.V. Wolfenbüttel.


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