Braunschweig. Seit November 2015 kümmert sich das Netzwerk "Sport für Flüchtlinge" um die Integration in die Braunschweiger Vereine. Am 13. Juni findet das 3. SportNetzwerktreffen statt, auf dem die bisherigen Projekte diskutiert werden. Interessierte Vereine sind jederzeit Willkommen.
Wilke: "Wir wollten Themen bündeln und koordinieren"
Wie bindet man Flüchtlinge in die Sportvereine der Stadt ein? Welche Sportarten sind überhaupt interessant? Diese Fragen stellte sich Norbert Rüscher vom Stadtsportbund im vergangenen Jahr. Das Sportreferat der Stadt Braunschweig, der Stadtsportbund und die Freiwilligenagentur luden interessierte und Vereine daraufhin ein, um Projekte und Möglichkeiten zu diskutieren und alle an einen Tisch zu bekommen. Das Sportnetzwerk entstand. "Wir wollten Themen bündeln und koordinieren. Das gemeinsame Ziel war es, die Flüchtlinge für den Sport zu begeistern und in den Sportarten bei Vereinen unterzubringen", sagt Stefan Wilke von Sportreferat der Stadt Braunschweig.
Mehr als 20 Vereine nehmen mittlerweile an dem Projekt teil, darunter große wie Eintracht Braunschweig, aber auch kleinere wie der Box-Club 72, HSC Leu oder SSC Germania. "Besonders beliebt ist natürlich Fußball. Aber auch Basketball, Boxen oder Schwimmen sind gefragte Sportarten", erklärt Oliver Ding von der Freiwilligenagentur. Und genau da gibt es ein Problem. Schwimmen können die neuen Stadtbewohner nämlich nicht. Es werden Übungsleiter gesucht, die Grundkenntnisse für den Freischwimmer vermitteln können. Dafür benötigt man eine entsprechende Lizenz und ein sauberes polizeiliches Führungszeugnis.
Das Interesse der Flüchtlinge ist derweil groß. Mehr als 10% nehmen die Sportangebote wahr, darunter waren bereits mehr als 250 unbegleitete Minderjährige aber auch 300 Erwachsene und Kinder. Entsprechend groß war der Informationsbedarf der Vereine, die aktuell am Projekt teilnehmen. "Deshalb ist es wichtig auf dem dritten Netzwerktreffen zu besprechen wo noch Verbesserungsbedarf besteht", so Wilke. "Wir freuen uns aber auch über jeden neuen Verein der teilnehmen möchte", ergänzt Ding und hofft auch weitere Begleiter zu finden. Schließlich kennen sich viele Flüchtlinge in Braunschweig noch nicht gut aus, brauchen Hilfe um die Sportplätze und Hallen zu finden. Als gutes Beispiel gilt Elisa Dittmann. Sie übernahm die "Ankommenspatenschaft" brachte Flüchtling Ahmad von der Landesaufnahmebehörde zur Freien Turnerschaft und half auch gleich bei ersten Sprachbarrieren.
Am 13. Juni findet um 18 Uhr in der Rotunde der Öffentlichen Versicherung (Theodor-Heuss-Straße 10 das nächste Treffen der Organisatoren statt. Dann wird auch ein Referent anwesend sein, der die Vereine über spezielle Förderprogramme aufklärt. Ding und Wilke würden sich über weitere neue Vereine freuen.
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