Stadtbahnerweiterung: Wendeschleife Gliesmarode umstritten

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Die geplante Wendeschleife an der Querumer Straße bereitet einigen Kopfzerbrechen. Symbolfoto: Sandra Zecchino
Die geplante Wendeschleife an der Querumer Straße bereitet einigen Kopfzerbrechen. Symbolfoto: Sandra Zecchino | Foto: regionalHeute.de

Braunschweig. Am Mittwoch fand eine gemeinsame Sitzung der Stadtbezirksräte Volkmarode und Wabe-Schunter-Beberbach über den geplanten Ausbau der Stadtbahn nach Volkmarode statt. Wie Volkmarodes Bezirksbürgermeister Ulrich Volkmann mitteilt, wurde die Vorzugsvariante in seinem Bezirk bei zwei Gegenstimmen beschlossen. Für größere Diskussionen sorgte dagegen die geplante Wendeschleife in Gliesmarode.


Die Wendeschleife in Gliesmarode an der Querumer Straße ist umstritten. Anwohner und große Teile des Bezirksrates Wabe-Schunter-Beberbach stehen den aktuellen Planungen der Stadt sehr skeptisch gegenüber. Laut Ulrich Volkmann bereitete das den Kolleginnen und Kollegen des Bezirksrats Kopfschmerzen. Denn die Stadt soll erklärt haben, dass es ohne diese Wendeschleife auch keine Verlängerung nach und in Volkmarode geben werde.

Eine schwierige Situation, so Volkmann. "Einerseits war man nicht gewillt, einer ungeliebten Variante zuzustimmen, andererseits wollte man aber auch nicht den Kolleginnen und Kollegen in Volkmarode in den Rücken fallen." Nach einer Sitzungsunterbrechung und internen Beratung stimmte der Bezirksrat Wabe-Schunter-Beberbach dann einer leicht geänderten und neutraler gehaltenen Formulierung zu. Dort heißt es nun, dass eine Wendeschleife oder eine Weiche zur Taktverdichtung entstehen soll.

Faktor "Campus-Bahn" ist ungewiss


Zu den Bedenken, die es im Stadtbezirksrat Wabe-Schunter-Beberbach gibt, äußert sich Bezirksbürgermeister Gerhard Stülten auf Anfrage unserer Online-Zeitung. "Zunächst war der Unmut vorhanden, weil die Planung der Wendeschleife noch stark unter dem Vorbehalt der Verwirklichung der Campus-Bahn steht, der Bezirksrat aber davon unabhängig bereits ´Grünes Licht` für die Wendeschleife geben soll", so Stülten. Der Vorbehalt Campus-Bahn könne frühestens Mitte 2019 ausgeräumt werden.

Falls die Campus-Bahn nicht verwirklicht werden kann,will der Bezirksratzudem auf jeden Fall am Abzweig Berliner Straße/ Querumer Straße eine Weiche nach Querum in der Planung verwirklicht sehen.

Ein weiterer Diskussionspunkt sei die Möglichkeit einerWendeschleife an der Petzvallstraße gewesen. Dort gebe es weniger unmittelbare Wohnbebauungals an der geplanten Schleife Querumer Straße, zu der viele Bürgerbedenken geäußert wurden. Da dieser Platz jedoch zu nah an der Wendeschleife Volkmarode liegen würde, mache er aus Sicht von Verwaltung und VerkehrsGmbH insgesamt keinen Sinn, so Stülten.

"Ein Workshop ist kein Entscheidungsgremium!"


Auch der Prozess im Vorfeld wird vonGerhard Stülten kritisiert."Ein Workshop ist kein Entscheidungsgremium! Vor einer Abstimmung mit solch weitreichenden Folgen ist eine gründliche Beratung zwingend nötig, zumal einige Punkte in der Diskussion durch die Vertreter von Verwaltung und VerkehrsGmbH noch präzisiert werden mussten. Die Äußerung eines Bezirksratsmitglieds, das seien nur Planungen, sehe ich kritischer, denn man wird nicht ohne Not alles zu den Akten legen wollen und zuvor viel Geld verbrannt haben", so der Bezirksbürgermeister.

Stimmungsumschwung in Volkmarode


Sein Amtskollege aus Volkmarode, Ulrich Volkmann, sieht in seinem Bezirk eine positive Entwicklung. Noch vor fünf Jahren hätten viele Volkmaroder der Verlängerung der Stadtbahn skeptisch gegenüber gestanden. Nun habesich die Stimmung gedreht. "Das hängt sicher damit zusammen, dass die derzeit geplante Trasse so verlaufen soll, dass nur einige wenige Anlieger kleine Teile ihrer Grundstücke verkaufen müssten", so der Bezirksbürgermeister. Außerdemsei die Bevölkerung in drei Workshops an den Planungen beteiligt worden. Die Wünsche und Anregungen der Bürgerinnen und Bürgerseien berücksichtigt und mit einbezogen worden. "Ich habe an den Workshops selbstverständlich teilgenommen und war begeistert von der engagierten Mitarbeit der Volkmaroder. Es hat Spaß gemacht, gemeinsam neue Ideen zu entwickeln", lobt Ulrich Volkmann.

Entscheidung am 6. November


Wie geht es weiter? Noch im Oktober werden der Planungs- und Umweltausschuss und der Verwaltungsausschuss Vorberatungen durchführen, ehe dann am 6. November 2018 der Stadtrat eine Entscheidung fällen wird.

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