Streit um Mittagsruhe in Sassenburg entbrannt - Ist sie noch zeitgemäß?

Die BIG ist für die Abschaffung der Mittagsruhe zwischen 13 und 15 Uhr, die SPD ist dagegen.

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Symbolbild | Foto: Nino Milizia

Sassenburg. Die Bürgerinteressengemeinschaft Sassenburg (BIG) möchte die ungeliebte "Zwangs-Mittagspause" für Bürger entfallen lassen. Einer älteren Verordnung nach dürfen Privatleute werktags in der Zeit von 13 bis 15 Uhr keinerlei Tätigkeiten durchführen, welche Lärm verursachen. Dazu zähle zum Beispiel die Benutzung des Rasenmähers. Die Einschränkung war noch nie für Gewerbe-, Forst- oder landwirtschaftliche Betriebe gültig. Die SPD in Sassenburg positioniert sich eindeutig für den Erhalt der Mittagsruhe. Beide Fraktionen veröffentlichten hierzu Pressemitteilungen.


Ein Entfall in der übergeordneten Landesverordnung mache es laut BIG möglich, diese auch in der Gemeinde Sassenburg entfallen zu lassen. Gleichzeitig haben wir die Regelung in der gemeindlichen Verordnung komplett überarbeitet. Dieser "Angriff", wie die SPD meint, auf die mehr als 40 Jahre geltende Schutzregelung sei für die Sassenburger Sozialdemokraten ein Unding.

Jörg Heuer, SPD-Vertreter im Ordnungsausschuss der Gemeinde, erklärt: „Allein in meiner unmittelbaren Nachbarschaft leben drei Säuglinge, da muss es doch möglich sein, mal zwei Stunden auf die Kettensäge zu verzichten.“ „Nicht nur der Mittagsschlaf der Kinder wird durch die Mittagsruhe geschützt“ unterstützt Claus Schütze , der Triangler Vorsitzende des Ordnungsausschusses „zunehmende Schicht- und Nachtarbeit, aber auch die allgemein steigende Geräuschkulisse geht vielen Sassenburgen an die Nerven: die zweistündige Ruhepause tut nicht nur Älteren und Kranken, sondern allen gut.“

Die Sassenburger Sozialdemokraten wollen sich demnach im Mitte Juli tagenden Ordnungsausschuss und in der Ratssitzung für den Erhalt des Lärmschutzes aussprechen und eine Mehrheit für ihre Position suchen.


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