"Summer Swim School" in den Sommerferien zeitlich nicht umsetzbar

Aufgrund der Corona-Krise konnten die Schwimmkurse an den Grundschulen in diesem Jahr nicht stattfinden. Eine "Summer Swim School" soll den Kindern ermöglichen, diese in den Ferien nachzuholen. Dieser Antrag der AfD wurde im Rat der Stadt Braunschweig abgelehnt.

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Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: pixabay

Braunschweig. In einem Antrag der Braunschweiger AfD beantragt die Partei Grundschülern auf freiwilliger Basis während der Sommerferien Schwimmunterricht zu ermöglichen und die Prüfungen zum Schwimmabzeichen vorzunehmen (regionalHeute.de berichtete). In einer Antwort der Verwaltung heißt es nun, dass das Vorhaben zur Einrichtung einer "Summer Swim School" zeitlich nicht umsetzbar sei. Der Rat der Stadt Braunschweig lehnte den Antrag der AfD in der heutigen Sitzung ab.


Viele Grundschulen würden üblicherweise im zweiten Halbjahr das Schwimmenlernen im Sportunterricht vorsehen und die Schüler bis zum Schwimmabzeichen, dem früheren "Freischwimmer", führen. Meist seien dies die 4. Klassen. In diesem Halbjahr sei aufgrund der Corona-Krise der Unterricht ganz oder teilweise entfallen. "Viele Eltern sind heute auf den Schwimmunterricht in der Schule angewiesen", so Stefan Wirtz von der AfD im heutigen Rat der Stadt Braunschweig. Es gäbe immer weniger Möglichkeiten, den Vereinssport aufzusuchen. Auch hätten viele Eltern einfach keine Zeit mehr dazu. Dabei sei das sichere Schwimmen lebenswichtig, betont Wirtz.

Die AfD forderte die Verwaltung in ihrem Antrag dazu auf, in Kooperation mit den Braunschweiger Sportvereinen, Bädern und den Schulen dafür zu sorgen, dass an verschiedenen Stellen die `Summer Swim School´ für freiwillige Teilnehmer angeboten werden könne.

Ein "sinnvolles Thema" aufgegriffen



Die Verwaltung sah darin jedoch ein zeitliches Problem in der Umsetzung des Vorhabens. Da der Beschluss im Rat der Stadt Braunschweig erst am heutigen Dienstag gefasst werden könnte, die Sommerferien jedoch bereits am kommenden Donnerstag, 16. Juli, beginnen, sei der Vorlauf zu kurz, um ein mit den Hallen- und Freibädern, den Schwimmsportvereinen, der DLRG, den Grundschulen, einzelnen Lehrkräften sowie den interessierten Familien abgestimmtes Schwimmangebot für die Sommerferien zu realisieren. Dennoch habe die AfD mit ihrem Antrag "ein sinnvolles und wichtiges Thema aufgegriffen", wie Christoph Bratmann (SPD) betont. In den letzten Jahren sei das Schulschwimmen immer mal wieder ein Thema gewesen. Gerade in Zeiten von Corona sei es umso wichtiger, sich um den Schwimmunterricht für Kinder zu kümmern. Eine Befragung aller Eltern von Schulkindern der vierten Klasse an den städtischen Grundschulen habe dabei ergeben, dass in Braunschweig 77 Prozent der Kinder ein Schwimmabzeichen in Bronze abgelegt hatten. Dieser Wert sei im Vergleich zum deutschlandweiten Durchschnitt von 41 Prozent sehr gut.

Schwimmfähigkeit soll verbessert werden



Um die Schwimmfähigkeit noch weiter zu verbessern, sei ein Drei-Säulen-Modell vorgeschlagen worden, das aus Einzelgutscheinen für Schwimmkurse in einem städtischen Bad, Angeboten als Arbeitsgemeinschaften im Rahmen des Ganztagsbetriebs und der Erstellung einer Plattform zur Information über Schwimmkurse, die im Stadtgebiet bereits angeboten werden, besteht.

Zur weiteren Abstimmung des Drei-Säulen-Modells sei ein Runder Tisch mit Vertreterinnen und Vertretern des Stadtsportbundes, des Fachbereichs Stadtgrün und Sport, der Niedersächsischen Landesschulbehörde, der Stadtbad GmbH und der DLRG initiiert worden. Es sei geplant, die Einführung des Drei-Säulen-Modells weiter voranzutreiben.


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