Theater Grand Guignol zeigt Stück über Daniel Küblböck

von Julia Seidel


In dem Stück geht es um die Zerrissenheit des Protagonisten. Fotos: Theo Voerste
In dem Stück geht es um die Zerrissenheit des Protagonisten. Fotos: Theo Voerste

Braunschweig. Das neu gegründete Braunschweiger Theater Grand Guignol berichtet in seinen Stücken über Menschen, denen in ihrem Leben Gewalt widerfahren ist oder die Gewalt ausgeführt haben. Das Stück "Die obere Koje" behandelt dabei die Motive aus dem Leben des im vergangenen Jahr verstorbenen Daniel Küblböck.


Für das Stück wurde ein Zeitraum von vier Jahren aus der Biografie von Küblböck in den Mittelpunkt gestellt, wie Simon Paul Schneider, der bei diesem Stück unter anderem die Regie geführt hatte, auf Nachfrage unserer Onlinezeitung mitteilt. "Begonnen haben wir mit einer Auseinandersetzung über das Leben und Sterben Jürgen Bartschs in den siebziger Jahren. Nach der Fertigstellung des Stücks im letzten Jahr wollten wir eigentlich über Kaspar Hauser schreiben, als wir vom Verschwinden Daniel Küblböcks erfahren haben. Eine Recherche über dessen Leben ergab erstaunliche Schnittstellen in den Biografien Bartsch/Küblböck, sodass wir uns entschlossen haben, über Küblböcks Leben zu berichten", so Schneider. Er und Katharina Binder schreiben die Stücke selbst.

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In den Stücken selbst werden die Namen der Protagonisten nicht erwähnt. Alle Figuren werden nach den bekannten Figuren aus dem Kasperle-Theater benannt. "So können die Zuschauer den Abend unvoreingenommen auf sich zukommen lassen", erklärt Schneider. So werde auch Daniel Küblböck in dem Stück als "Kasper" auftreten. Das Stück bezieht sich vor allem auf Erlebnisse aus seiner Kindheit und Jugend. Bewusst haben sich Schneider und Binder dagegen entschieden Dieter Bohlen, das Dschungelcamp und sensationsträchtige Themen darin vorkommen zu lassen. Auch seine musikalische Karriere werde nur als Randthema behandelt. Zwar komme Musik in dem Stück vor, jedoch sei diese nicht zwangsläufig mit Daniel Küblböck verbunden. Es gehe vielmehr um die Entwicklung und die innere Zerrissenheit eines Menschen, der auf der Suche nach sich selbst war.

In einer relativ kurzen Probenzeit mussten es die Schauspieler schaffen eine große Menge an Text zu lernen. "Bis zum Schluss haben wir noch daran gearbeitet und den Text gekürzt", sagt Schneider. Die Uraufführung fand am 14. Juni im Lindenhof statt. In dieser Spielzeit ist "Die obere Koje" noch am 21./ 25. und 28. Juni sowie am 2. und 6. Juli zu sehen.


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