Überraschung im Bauausschuss: Denkmalschutz für die Stadthalle

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Die Stadthalle soll unter Denkmalschutz gestellt werden. Foto: Alexander Dontscheff
Die Stadthalle soll unter Denkmalschutz gestellt werden. Foto: Alexander Dontscheff | Foto: Alexander Dontscheff

Braunschweig. Das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege (NLD) hat der Stadt mitgeteilt, dass die Stadthalle zusammen mit dem Parkdeck am Leonhardplatz nach dem gegenwärtigen Stand ein Baudenkmal im Sinne des Niedersächsischen Denkmalschutzgesetzes ist. Das teilte Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer dem Baurat in seiner Sitzung am heutigen Dienstag mit.


Die Stadt hat nun bis Ende des Jahres Zeit, dazu Stellung zu nehmen. Wie Leuer ausführte sei unter den neuen Gesichtspunkten das Thema Abriss vom Tisch. In Sachen Stadthalle selbst könne man mit einem Denkmalschutz umgehen. Man würde argumentieren können, dass man die Funktion einer Stadthalle aufrecht erhalten wolle und somit auch moderne Technik und Brandschutz benötige.

Gesamtkonzept steht auf dem Spiel


Probleme bereite allerdings die Ausweitung des Denkmalschutzes auf die Parkpalette, da diese abgerissen werden soll, um ein Kongresshotel zu errichten. Das Gesamtkonzept steht daher auf dem Spiel. Bei der NLD wolle man vorerst im Gespräch eine Lösung finden. "Aus unserer Sicht ist das Gebäude der Stadthalle ein für sich stehender Solitär und das Parkdeck kein notwendiger Bestandteil. Denkmalauflagen hinsichtlich des Parkdecks würden zudem ein funktionales Zukunftskonzept für die Stadthalle erschweren," so Leuer. Die letzte Entscheidung treffe die Obere Denkmalpflege des Landes Niedersachsen. Letztlich sei es noch möglich mit einem Verwaltungsakt dagegen vorzugehen.

Die Denkmalfähigkeit der Stadthalle gründe sich auf geschichtliche, künstlerische und städtebauliche Bedeutungen, heißt es in der Begründung des NLD. Sie sei eines der wenigen Gebäude ihrer Baugattung, das sich noch in fast unversehrtem Zustand darstelle. Es überwiege die originale Bausubstanz; der Charakter des Baus und seiner Räume sei trotz Veränderung und Modernisierung gewahrt geblieben.

Ergänzungsvorlage wird erarbeitet


Die Verwaltung wird nun eine Ergänzungsvorlage erarbeiten, die auch die wesentlichen Positionen der beabsichtigten Stellungnahme an das NLD zum Inhalt hat. Die Ergänzungsvorlage wird in der Sondersitzung des Finanz- und Personalausschusses am 12. Dezember behandelt. Am Zeitplan für die vorgeschlagene Sanierung der Stadthalle ändert sich nach Auffassung der Verwaltung derzeit nichts, sowohl was den Gremienlauf des Beschlussvorschlags betrifft als auch den Zeitplan der Sanierung, sollte der Rat am 19. Dezember einen entsprechenden Beschluss fassen.


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