Versetzung einer Lehrkraft: FDP-Fraktion verlangt Akteneinsicht


Der FDP-Bildungspolitiker Björn Försterling. Foto: Privat
Der FDP-Bildungspolitiker Björn Försterling. Foto: Privat | Foto: Nigel Treblin



Hannover. Die FDP-Fraktion im Landtag Niedersachsen fordert von der Landesregierung Aufklärung über die Versetzung einer Lehrkraft an ein Göttinger Gymnasium. Wie der FDP-Bildungspolitiker Björn Försterling erklärt, sei die von ihm in der gestrigen Landtagssitzung gestellte Frage zu diesem Sachverhalt bis zum Abschluss der Plenarwoche nicht beantwortet worden. "Es ist nicht nachvollziehbar, dass die Ministerin nach 1 1/2 Tagen zu diesem Vorgang keine Auskunft geben kann, obwohl die Versetzung direkt aus dem Kultusministerium angewiesen worden ist" so der FDP-Politiker.


Die FDP-Fraktion im Landtag Niedersachsen erklärt, dass eine Lehrkraft auf direkte Weisung des Kultusministeriums ohne Beteiligung der Schulpersonalräte von einer Oberschule an ein Gymnasium in Göttingen versetzt worden ist. In der Regel müssten Lehrkräfte aber mehrere Schuljahre warten, bis einer Versetzung nach Göttingen entsprochen wird. Das aufnehmende Gymnasium habe darüber hinaus in den Fächern der betreffenden Lehrkraft keinen Bedarf, so die Fraktion. Zuvor hätten bereits zwei andere Göttinger Gymnasien die Aufnahme der Lehrkraft verweigert. Obwohl landesweit gerade Lehrkräfte von den Gymnasien an andere weiterführende Schulen abgeordnet und versetzt werden, werde hier eine umgekehrte Versetzung auf direkte Weisung des Kultusministeriums vorgenommen, so Björn Försterling. An der abgebenden Schule führe dies zu einer Verschlechterung der Unterrichtsversorgung. "Niemand kann diese Versetzung bisher nachvollziehen und aus dem Kultusministerium gibt es keinen Hinweis über Sachgründe zu diesem Vorgang. Das ist schon komisch und führt zu den abenteuerlichsten Gerüchten über den Grund der Versetzung", so Björn Försterling. Diese müssten durch Transparenz und Offenheit seitens des Kultusministeriums schnellstmöglich ausgeräumt werden. Da die Landesregierung bisher jedoch mauere, werde die FDP-Fraktion Akteneinsicht beantragen, so der Bildungspolitiker.

Zu zusätzlichen Irritationen führte aus Sicht der FDP-Fraktion der heutige Auftritt des Ministerpräsidenten zu diesem Vorgang im Rahmen der Geschäftsordnungsdebatte. "Ungewöhnlich, dass ein Ministerpräsident den Vorgang scheinbar kennt und sich schützend vor die Ministerin stellt", so Försterling abschließend.


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