"Vier Jahre Stillstand" an den Schulen: FDP-Politiker rechnet mit Kultusminister ab

Kultusminister Grant Hendrik Tonne habe "nichts als leere Ankündigungen" gemacht.

Der FDP-Landtagsabgeordnete Björn Försterling.
Der FDP-Landtagsabgeordnete Björn Försterling. | Foto: Niklas Eppert

Hannover / Wolfenbüttel. Der bildungspolitische Sprecher der niedersächsischen FDP-Landtagsfraktion, Björn Försterling, wirft Kultusminister Tonne Stillstand bei der Unterrichtsversorgung an den niedersächsischen Schulen vor. „In seiner Amtszeit hat Minister Tonne es gerade einmal geschafft, die Unterrichtsversorgung um 0,11 Prozent zu verbessern. Damit wird er weder den Erfordernissen der Schulen noch seinen eigenen Ansprüchen gerecht. Im Koalitionsvertrag der Groko war als Ziel eine Unterrichtsversorgung von mehr als 100 Prozent im Landesdurchschnitt vereinbart worden", so der Wolfenbütteler Landtagsabgeordnete in einer Pressemitteilung.


Diese Zielsetzung sei nicht erreicht worden. "Stattdessen werden im Haushaltsplan 2022/2023 Lehrerstellen gesperrt und von den zu Schuljahresbeginn ausgeschriebenen 2.000 Stellen wurden nur 1.600 besetzt“, so Försterling weiter. Insgesamt gebe es zwar rund 500 Lehrkräfte mehr als zu Beginn der Legislatur, durch den zusätzlichen Abijahrgang, die Inklusion und den ausgebauten Ganztag sei der Bedarf aber auch deutlich gestiegen.

"Nichts als leere Ankündigungen"


Minister Tonne habe sich in den letzten Monaten medienwirksam mit den Verbänden getroffen und den Lehrkräften Perspektiven zum Abbau der Arbeitszeitbelastung aufgezeigt. „Nach den Antworten auf unsere heutigen Fragen wurde deutlich, dass das nichts als leere Ankündigungen waren. Keine dieser Maßnahmen ist in irgendeiner Form hinterlegt, weder im Haushalt noch bei der Ausbildung von Nachwuchskräften. Man hätte längst anfangen müssen, diese Studienkapazitäten zu schaffen. Wir brauchen eine Lehrkräfteoffensive, die vom Kultus- und Wissenschaftsminister gemeinsam getragen wird. Sie müssen Ideen entwickeln, den Bedarf an Lehrkräften beispielsweise für kleinere Klassen oder auch multiprofessionelle Teams erfassen und dann überlegen, wie sich mehr junge Menschen für diesen Beruf begeistern lassen und ihnen die nötigen Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen“, fasst der FDP-Bildungspolitiker zusammen. Hintergrund der Pressemitteilung war eine Fragestunde im Landtag. Dabei ging es um die Schulpolitik unter Minister Tonne, vor allem um die Entwicklung der Unterrichtsversorgung.


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