Wachsender Ärztemangel: Förderprogramm für die Stadt gefordert

Die SPD beantragt unter anderem Ansiedlungshilfen und Werbeaktionen.

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Symbolbild | Foto: pixabay

Salzgitter. Die ärztliche Versorgung in Salzgitter sei mit 89,9 Prozent unterversorgt. Daher müsse alles getan werden, um die Patientenversorgung zu verbessern. Das fordert die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Salzgitter und beantragt ein städtisches Förderprogramm wie dies etwa bei der Stadt Wolfsburg existiere. Über den Antrag sollte der Rat in seiner Sitzung am 24. März entscheiden. Ob diese Sitzung überhaupt stattfindet, ist aber aufgrund der aktuellen Corona-Problematik noch ungewiss, erklärt die Stadt Salzgitter auf Nachfrage.


Betrachte man die Altersstruktur der Hausärzte, so werde sich die Situation in den nächsten Jahren noch verschärfen, heißt es in der Begründung des Antrags. Außerdem werde die Patientenunterversorgung dadurch verschärft, dass die verbleibenden Arztpraxen keine oder kaum noch neue Patienten aufnehmen würden, so die SPD. Daher solle die Verwaltung ein Förderprogramm zur Verbesserung der ärztlichen und fachärztlichen Versorgung in Salzgitter erarbeiten und dem Rat zur Entscheidung vor der Sommerpause 2020 vorlegen.

Folgende Maßnahmen könnten Inhalt eines Förderprogramms sein:
• Ansiedlungshilfen,
• Prämienanreize und Werbeaktionen,
• kommunale Übernahme von Arztpraxen und Medizinischen Versorgungszentren (MVZ)
• Übernahme von Stipendien
• Einmalige Förderbeträge bei Übernahme einer Praxis eines ausgeschiedenen oder ausscheidenden Arztes oder je Neuniederlassung oder
der Einrichtung einer Zweigpraxis
• Einrichtung, Umbau, Renovierung von Praxisräumen; Anschaffung von medizinischen Geräten und Praxisausstattung
• Erhöhte Förderung aufgrund höherer spezialmedizinischer Bedürfnisse

Oberbürgermeister Frank Klingebiel hatte ebenfalls kürzlich auf das Problem des wachsenden Ärztemangels hingewiesen (regionalHeute.de berichtete). Allerdings hatte er auch betont, dass es nicht die Aufgabe der Kommunen sei, das Problem zu bekämpfen, da es so nur auf andere Kommunen verlagert würde.


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