Weg aus dem Lockdown: 
Försterling fordert nachvollziehbare Regelungen

Nun müssten nachvollziehbare Maßnahmen her, die die Menschen schützten, aber nicht bevormundeten.

Björn Försterling
Björn Försterling | Foto: FDP


Wolfenbüttel/Hannover. Mehr Kinder betreuen lassen, Kultur und Sport ermöglichen und dabei die Infektionsrate niedrig halten: das hält Björn Försterling für den richtigen Weg aus dem Lockdown. In einer Rede im Landtag am gestrigen Donnerstag sagte der FDP-Landtagsabgeordnete, das erste Ziel sei erreicht, das Gesundheitssystem sei gut aufgestellt. Nun müssten nachvollziehbare Maßnahmen her, die die Menschen schützten, aber nicht bevormundeten. Dies teilt die FDP in einer Pressemitteilung mit.


„Ein weiteres pauschales Verbot von wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen, religiösen und sportlichen Aktivitäten wird immer weniger von den Bürgerinnen und Bürgern akzeptiert werden“, sagte Försterling. Er plädierte dafür, vorsichtige Lockerungen zuzulassen. „Als Freie Demokraten trauen wir den Menschen auch zu, den notwendigen Eigenschutz über die Bedürfnisse der Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu stellen.“
Försterling kritisierte das Ziel der Landesregierung, nur acht Prozent der Kita-Kinder betreuen zu lassen. „Homeoffice und Kinderbetreuung sind zwei Jobs, das halten die Familien auf Dauer nicht aus.“ Mit Gruppen bis zu fünf Kindern in Kitas oder auch in Formen der Nachbarschaftshilfe könne mehr Familien geholfen werden als bisher. Gleiche Größenordnungen und Abstandsregeln sollten auch für Spielplätze gelten, damit Kinder die Möglichkeit haben, Gleichaltrige zu sehen.

Beim Schulunterricht wäre es nach Ansicht Försterlings sinnvoll gewesen, die einzelnen Jahrgänge früher wieder in die Schulen zu holen, etwa mit zeitlicher Rotation, auch um soziale Ungleichheiten zu vermeiden. „Es zeigt sich gerade, wie viele Schüler zu Hause nicht über die notwendige Ausstattung verfügen. Viele haben gar keinen Lernort in der Wohnung.“ Die ungleichen Bildungschancen dürften sich nicht verfestigen.

Außerdem wünschte sich Försterling, kulturelle Angebote unter Auflagen wieder zuzulassen. Abstand sei in Museen etwa möglich, aber auch bei entsprechender Bestuhlung und mit Maskenpflicht in Konzerten. Gleiches gelte für Gotteshäuser: kurze Andachten unter Beachtung aller Regeln zum Infektionsschutz könnten vielen Gläubigen Trost spenden. Wichtig sei es, die Zahl der Infizierten weiterhin beherrschbar zu halten. „Aber die Maßnahmen müssen für die Bürger nachvollziehbar sein. Nur so können wir auf Akzeptanz hoffen.“


mehr News aus der Region