„Weltgeschichte Weiblich“ im Schloss Wolfenbüttel

An historischem Ort, dem Wolfenbütteler Schloss, soll über Geschichte berichtet, diskutiert oder gestritten werden.


Dr. Sandra Donner und Prof. Matthias Steinbach stellen das neue Programm für Geschichte im Schloss vor. Foto: Museum Wolfenbüttel
Dr. Sandra Donner und Prof. Matthias Steinbach stellen das neue Programm für Geschichte im Schloss vor. Foto: Museum Wolfenbüttel

Wolfenbüttel. Unter dem Titel „Weltgeschichte Weiblich“ setzen das Schloss Museum Wolfenbüttel und das Institut für Geschichtswissenschaft der TU Braunschweig ihre gemeinsame Vorlesungsreihe „Geschichte im Schloss“ fort. Bedeutende Frauen, Wegbereiterinnen und außergewöhnliche weibliche Biographien werden im Wintersemester 2019 / 2020 präsentiert und diskutiert. Dies berichtet das Schloss Museum in einer Pressemitteilung.


„Die Zukunft ist weiblich“, so formulierte es die Psychoanalytikerin Margarte Mitscherlich 1987. Inzwischen sind Frauen in Politik, Wissenschaft und Gesellschaft zumindest hierzulande mitbestimmend bis führend geworden. Doch nicht nur die Zukunft ist weiblich, sondern auch die Geschichte sei es durchaus gewesen. Dennoch sei die Rolle der Frauen hier noch keineswegs befriedigend erfasst oder gar erschöpfend erzählt. So würden etwa einflussreiche Frauen nach wie vor als Ausnahmen gelten, die nur aus Mangel an geeigneten Männern oder als Gefährtinnen Bedeutung erlangten. Biographien der mittleren und unteren Ebene, obwohl die Quellenlage es zuließe, seien erst gar nicht erzählt. Dass so ein nur sehr unvollständiges Bild der Vergangenheit gezeichnet werde, sei lange Zeit ignoriert worden.

„Die Zeit ist einfach reif für dieses Thema. Und das Schloss Wolfenbüttel ist prädestiniert dafür hieran anzuknüpfen, weil es eine wichtige Stätte für Mädchen- und Frauenbildung im 19. Jahrhundert war. Anna Vorwerk war eine Wegbereiterin und sie musste spüren, welche Grenzen Frauen in dieser Epoche zu überwinden hatten und nicht überwinden konnten“, sagte Dr. Sandra Donner, Leiterin des Museums Wolfenbüttel. „Wir zeigen Biographien großer Königinnen, Herrscherinnen und Machthaberinnen und mit ihnen in Zusammenhang stehende Mythen, richten den Blick aber auch auf nicht so bekannte Frauen der Geschichte.“ „Das Weibliche ist das beste Eingangstor zur Gesellschaftsgeschichte, mit ihr kann ich auch große Politik und ihre Vernetzung darstellen. Es gab weibliche Opfer, aber auch Täterinnen“, so Prof. Dr. Matthias Steinbach.

Zu Geschichte im Schloss


„Geschichte im Schloss“ ist eine Vortragsreihe des Museums Wolfenbüttel in Zusammenarbeit mit dem Institut für Geschichtswissenschaft der TU Braunschweig, Abteilung Geschichte und Geschichtsdidaktik. An historischem Ort, dem Wolfenbütteler Schloss, soll über Geschichte berichtet, diskutiert oder gestritten werden.

Die Reihe „Geschichte im Schloss“ startet am Dienstag, 19. November, mit einer Buchpräsentation. Im Aufsatzband der Herausgeber Dr. Sandra Donner und Prof. Dr. Matthias Steinbach enthalten seien 15 Beiträge von Referentinnen und Referenten, die ihre Vorträge in den vergangenen drei Jahren im Schloss Wolfenbüttel gehalten haben. Das Werk erscheint im Verlag Einert & Krink.


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