Wenn das Lüften nicht möglich ist: Verwaltung soll Alternativen prüfen

Luftraumreiniger oder Lüftungsanlagen könnten in bestimmten Örtlichkeiten das Infektionsrisiko minimieren. Vor allem dort, wo es keine Fenster gibt, könnten sie sinnvoll sein.

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Nicht in allen Klassenräumen lassen sich die Fenster öffnen. Symbolbild.
Nicht in allen Klassenräumen lassen sich die Fenster öffnen. Symbolbild. | Foto: Pixabay

Salzgitter. Gerade in Zeiten von Corona sei es wichtig, dass Räume, in denen sich Menschen aufhalten, regelmäßig gelüftet werden. Doch nicht überall sei dies möglich. So gäbe es in der Stadt Salzgitter an einigen Schulen Räume, bei denen die Fenster defekt sind oder schlicht nicht vorhanden. Um die Forderung des Niedersächsischen Kultusministeriums (20 Minuten Unterricht, 5 Minuten Stoßlüften, 20 Minuten Unterricht) umsetzen zu können, solle die Verwaltung prüfen, ob Lüftungsanlagen hierbei sinnvoll wären. Das Gleiche gelte für Kitas. Ebenso solle die Möglichkeit einer Installation von Luftreinigern in der Kulturscheune, in der Kniestedter Kirche, in den Menschen und im Ratssaal geprüft und die Kosten ermittelt werden. Auch Besucher- oder Gemeinschaftsräume von Seniorenheimen sollen daraufhin vom Gesundheitsamt überprüft werden. Darauf einigten sich die Mitglieder des Rates der Stadt Salzgitter am gestrigen Mittwoch.



"Luftreinigung und Luftaustausch ist ein sehr komplexes Thema. Es kann nicht alles mit Luftreinigern gelöst werden", gab Marcel Bürger, zweiter Bürgermeister und Mitglied der Grünen, zu bedenken. "Die Probleme des Luftaustausches sind nicht darauf zurückzuführen, dass es kaputte Fenster gibt. Die Frage ist, ob das wirklich so ist. Die Funktionsmöglichkeit der Fenster muss geprüft werden. Vielleicht ist ja die Reparatur des Fensters billiger als die Installation des Luftreinigers." Des Weiteren sah Bürger in der Anschaffung einer CO2 Ampel eine Alternative zu den Luftaustauschgeräten. "Wenn ich das Fenster öffne, dann sehe ich nicht, ob es wirklich einen Luftaustausch gegeben hat. Aber mit der CO2 Ampel kann man das sehen." Dann könne auch gesehen werden, ob Lüftungssysteme installiert werden müssen. Sollten auch diese nicht für ausreichend Luftaustausch sorgen, könne man immer noch Luftreiniger installieren, so der Vorschlag von Bürger.

Elke Streckfuß von der SPD erschloss sich der Nutzen der Messgeräte nicht. "Die zeigen zwar an, wenn der CO2 Gehalt zu hoch ist, aber die tragen nicht dazu bei die Luft zu reinigen." Es müsse eine schnelle Lösung und eine Alternative zu teuren Luftfilteranlagen gefunden werden.

Fensterlüftung an meisten Schulen möglich


In welchen Schulen eine Fensterlüftung möglich sei, wurde bereits ermittelt, wie Stadtrat Michael Tacke berichtete. In einem Großteil sei diese demnach möglich. Dadurch könne nach dem Hygienekonzept unterrichtet werden. Zu Raumluftfiltern hingegen gebe es verschiedene Meinungen. So sei festgestellt worden, dass diese nur ergänzend sinnvoll seien. Zum Schutz vor infektiösen Aerosolen könnten sie die Frischluftzufuhr nicht ersetzen. "Wir dürfen nicht zu blindem Aktionismus neigen. Wir sollten alle Maßnahmen in Ruhe abwägen", so Tacke weiter.


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