Wenn der Industrieschnee leise rieselt

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Diese Schneelandschaft ist noch zu 100 Prozent natürlich. Symbolfoto: Sina Rühland
Diese Schneelandschaft ist noch zu 100 Prozent natürlich. Symbolfoto: Sina Rühland | Foto: Sina Rühland

Braunschweig. Das Phänomen Industrieschnee tritt in letzter Zeit immer häufiger auf. Was dann vom Himmel rieselt hat chemische und keine natürlichen Ursachen. regionalHeute.de fragte nach, ob auch Braunschweig betroffen ist.


Von der sprichwörtlichen "weißen Weihnacht" träumen viele. Doch nicht alles, was weiß ist und vom Himmel fällt, ist auch echter Schnee. Immer häufiger wird in manchen Gegenden das Phänomen des sogenannten Industrieschnees beobachtet. Dieser wird vor allem durch Wasserdampf und Kondensationskernen von Industrieanlagen hervorgerufen. Er entsteht bei besonderen Wetterbedingungen, wie ausgeprägter Inversionswetterlage (Temperatur-Umkehrschicht) in Bodennähe, geringer Luftbewegung und Temperaturen unter dem Gefrierpunkt.

Denkbar sei das schon


Das heißt: Die Luft am Boden ist feucht und kalt, und eine wärmere Luftschicht sitzt wie ein Deckel darüber. "Diese Wetterbedingungen gab es etwa in der vergangenen Woche", erklärt Adrian Foitzik, Pressesprecher der Stadt Braunschweig auf Anfrage von regionalHeute.de. In Braunschweig lag die Temperatur deutlich unter null, während im Harz Plusgrade gemessen wurden. Bei derartigen Wetterbedingungen kann der Wasserdampf aus den Schornsteinen der Industrie, zum Beispiel aus Kraftwerken, Kühltürmen oder Zuckerfabriken, in der kalten Luft Wolken bilden. Die Wassertröpfchen dieser Wolken kristallisieren beim Herabsinken an feinen Staubpartikel und rieseln als Schnee zu Boden.

"Grundsätzlich ist denkbar, dass dieses Phänomen auch in Braunschweig in der Nähe von Industrieanlagen auftritt, Erkenntnisse darüber hat die Stadtverwaltung nicht", so Foitzik weiter. (Groß-)Betriebe würden vom Gewerbeaufsichtsamt beaufsichtigt. Industriezonen wie Frankfurt-Höchst, wo das Phänomen offenbar auftritt, gebe es hier allerdings so nicht.


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