Mobilität der Zukunft: Wolfsburg soll ein neues Verkehrsmodell bekommen

Das neue Modell soll auch den Fußgänger- und Radverkehr berücksichtigen. Kooperationen mit dem Regionalverband und der Stadt Braunschweig sind angedacht.

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Wie fließt zukünftig der Verkehr durch Wolfsburg? Archivbild.
Wie fließt zukünftig der Verkehr durch Wolfsburg? Archivbild. | Foto: regionalHeute.de

Wolfsburg. Nach dem Willen der Verwaltung soll der Rat der Stadt Wolfsburg in seiner Sitzung am 24. März die Neuaufstellung eines Verkehrsnachfragemodells beschließen. Das bestehende sei veraltet und lasse zudem den Fußgänger- und Radverkehr außer Acht. Bereits am Donnerstag beschäftigt sich der Ausschuss für Finanzen, Controlling und Haushaltskonsolidierung mit dem Antrag.


Vor dem Hintergrund der dynamischen Entwicklung der Stadt Wolfsburg, einer wachsenden Bevölkerung, dem steigenden Mobilitätsbedarf, Infrastrukturengpässen, strengeren Anforderungen an Umwelt- und Klimaschutz und der knapper werdenden öffentlichen Mittel würden immer umfangreichere Anforderungen an die Verkehrsplanung entstehen, heißt es in der Begründung des Antrags. Es werde zunehmend wichtiger, infrastrukturelle und betriebliche Maßnahmen (zum Beispiel Logistikkonzepte) bis auf die kleinste Ebene zuverlässig zu analysieren und zu bewerten.

Daher benötige die Stadt Wolfsburg ein neues Verkehrsnachfragemodell mit einer aktualisierten Datenbasis. Dazu gehöre auch, dass neben dem motorisierten und öffentlichen Verkehr, auch der Rad- und Fußverkehr sowie der Wirtschaftsverkehr modelliert werden könne. Darüber hinaus solle ein Prognosemodell erarbeitet werden, das eine vorausschauende Simulation des Verkehrsgeschehens ermöglicht. Perspektivisch sollen die beiden Basismodelle (Analyse- und Prognosemodell) um ein weiteres dynamisches Verkehrsmodell, das auf Echtzeitdaten beruht, ergänzt werden.

Haushaltsbefragung im Herbst 2020?


Die Basis für das neue Wolfsburger Verkehrsnachfragemodell soll durch die Beauftragung einer Haushaltsbefragung zum Mobilitätsverhalten und den Bedürfnissen der Bevölkerung geschaffen werden. Diese könnte zwischen September und November 2020 erfolgen, damit im März/April 2021 die Ergebnisse vorliegen. Je nach Umfang der Befragung würden Kosten in Höhe von voraussichtlich 200.000 bis 250.000 Euro entstehen.

Um Synergien zu nutzen, soll das neue Verkehrsmodell in Kooperation und enger Abstimmung mit der Neuaufstellung des regionalen Verkehrsnachfragemodells des Regionalverbands Großraum Braunschweig und des ebenfalls geplanten Verkehrsnachfragemodells der Stadt Braunschweig erstellt werden. Entsprechende Kooperationsvereinbarungen sollen geschlossen werden.

Teilfinanzierung durch Modellprojekt "Smart Cities"?


Ein Teil der Kosten für die Neuaufstellung des Verkehrsnachfragemodells könnten durch die Bundesfördermittel aus dem Projekt „Modellprojekte Smart Cities: Stadtentwicklung und Digitalisierung“ gedeckt werden. Die genaue Höhe der Deckung könne erst nach Ausschreibung der Leistung ermittelt werden.


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