Wilhelm Buschs Ölgemälde zurück in Wolfenbüttel


Das Gemälde ist ab sofort wieder im Bürgermuseum zu sehen. Foto: Nick Wenkel
Das Gemälde ist ab sofort wieder im Bürgermuseum zu sehen. Foto: Nick Wenkel | Foto: Archiv

Wolfenbüttel. Nachdem Wilhelm Buschs Ölgemälde „Der bucklige Friedel in roter Jacke“ einige Monate in der Ausstellung „Wilhelm Busch – Bilder und Geschichten“ im Museum LA8 Baden Baden zu sehen war, ist es nun nach Wolfenbüttel zurückgekehrt. Zu sehen ist das Gemälde, das in der Vergangenheit selten der Öffentlichkeit präsentiert wurde, ab sofort im Bürger Museum, so die Stadt Wolfenbüttel.


Der Dichter, Humorist, Satiriker, Zeichner und Maler Wilhelm Busch (1832–1908) sei bis heute einer der bekanntesten Künstler Deutschlands. Er war „der Pionier des Comics“, der mit seinen satirischen Bildergeschichten eine große Volkstümlichkeit erreichte. Zugleich seien seine Bildergeschichten beißende Gesellschaftskritik, Kritik an der Selbstzufriedenheit und zweifelhaften Moralauffassung des Spießbürgers und der Frömmelei bürgerlicher und geistlicher Personen. Häufig habe Wilhelm Busch Wolfenbüttel besucht, weil sein Bruder, der Konservenfabrikant und Mitbegründer der Firma Busch, Barnewitz & Co., hier lebte. Das Forsthaus sei sein Feriendomizil geworden und die Wolfenbütteler Gärtner Motive seiner Werke.

Der „Spötter“ Wilhelm Busch wäre aber nicht nur der erfolgreiche Zeichner gewesen, der zu Weltruhm gelangte, er sei auch ein Gescheiterter gewesen. Seine Bildergeschichten wären für ihn zunächst nur ein Broterwerb, mit dem er nach einem nicht beendeten Kunststudium seine drückende wirtschaftliche Situation aufbessern konnte. Sein Versuch, sich als ernsthafter Maler zu etablieren, sei an seinen eigenen Maßstäben gescheitert – eine Niederlage, die er zeitlebens nicht verwunden habe. Obwohl Wilhelm Busch von den „kleinen Chosen“, wie er seine Ölbilder nannte, nicht viel hielt, sei ihm mit dem Bild „Der bucklige Friedel in roter Jacke“ eine berührende Darstellung kindlichen Seelenschmerzes gelungen. So verloren, als wäre es allein auf der Welt, steht das weinende Kind da und lässt uns seine Qual spüren.


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